Kramp-Karrenbauer will Frauen in der CDU mehr Einfluss verschaffen
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer will den Einfluss von Frauen in ihrer Partei deutlich stärken. Das sagte sie am Freitag beim ersten gemeinsamen Auftritt der drei aussichtsreichsten Bewerber um den CDU-Vorsitz in Berlin, zu dem der Bundesvorstand der Frauen-Union eingeladen hatte. Beim Anteil von Frauen in der CDU sei "noch viel Luft nach oben", sagte Kramp-Karrenbauer mit Verweis auf die Zahl von nur 26 Prozent weiblichen Mitgliedern.
Die Lebensumstände und Themen von Frauen müssten eine politische Heimat in der CDU finden, forderte Kramp-Karrenbauer, die von der Frauen-Union für den Parteivorsitz nominiert wurde. Digitalisierung sei eine Frauensache ebenso wie das Thema Sicherheit; die Frage des sozialen Zusammenhalts sei "sowieso eine ureigene Kompetenz von uns Frauen". Gegen oder ohne Frauen sei keine Wahl zu gewinnen, mahnte die frühere saarländische Ministerpräsidentin.
Ihr Mitbewerber, Gesundheitsminister Jens Spahn, hob hervor, es gelte nun für die CDU, ein neues Kapitel aufzuschlagen und einen Neustart zu wagen angesichts der anstehenden Aufgaben. Die Umfragen zeigten, dass die Partei Vertrauen zurückgewinnen müsse. Es gehe um die Frage, wie der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden könne. Es gelte, sich der Werte zu vergewissern, "die dieses Land zusammenhalten".
Spahn räumte ein, als Gesundheitsminister habe er "einen ganz anderen Blick" auf Themen bekommen, die Frauen bewegten, weil das Gesundheitswesen maßgeblich von Millionen von Frauen getragen werde. Als Beispiel für wichtige Fragen nannte er die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz sagte, es gebe zwar Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, doch sei die Lage weiterhin nicht zufriedenstellend. Zugleich appellierte er an die Politik, diese wäre "umso glaubwürdiger", wenn sie neben Gesetzen zur Gleichstellung in der Wirtschaft vielleicht selbst als gutes Vorbild vorausgehen würde. Merz betonte zugleich, er wolle bei diesem ersten Gespräch auch über andere Themen wie etwa die nationale und internationale Lage sprechen. Er habe weiter den Anspruch, "zur politischen Mitte hin zu integrieren und das Ausfransen an den Rändern zu stoppen oder sogar umzukehren".
Nach ihren Pressestatement stellten sich die drei Bewerber um die Nachfolge von Angela Merkel als Parteivorsitzende den Fragen des Bundesvorstandes der Frauen-Union.
(W.Novokshonov--DTZ)