Deutsche Tageszeitung - Prozess wegen Mordes an Kim Jong Uns Halbbruder verzögert sich

Prozess wegen Mordes an Kim Jong Uns Halbbruder verzögert sich


Prozess wegen Mordes an Kim Jong Uns Halbbruder verzögert sich
Prozess wegen Mordes an Kim Jong Uns Halbbruder verzögert sich / Foto: ©

Der Prozess gegen zwei junge Frauen wegen der mutmaßlichen Ermordung von Kim Jong Nam, dem Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, hat sich erneut verzögert. Das Verfahren gegen die Indonesierin Siti Aisyah und die Vietnamesin Doan Thi Huong vor einem Gericht in Malaysia werde nicht wie geplant in diesem Monat, sondern am 7. Januar fortgesetzt, sagte ein Anwalt Aisyahs im Anschluss an eine Anhörung.

Textgröße ändern:

Als Grund für die Verschiebung nannte der Anwalt eine Erkrankung des Hauptverteidigers der Indonesierin. Ursprünglich sollte das Verfahren vor dem Gericht in Shah Alam nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur Anfang dieses Monats mit einer Stellungnahme Aisyahs wieder aufgenommen werden.

Zudem forderte die Verteidigung von der Staatsanwaltschaft die Herausgabe von Polizeiaussagen. Darüber werde das Gericht bei einer Sitzung im Dezember entscheiden, sagte der Anwalt.

Aisyah und Huong sollen Kim Jong Nam am 13. Februar 2017 am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX beschmiert haben. Ihre Familien beteuern, die beiden seien durch eine Täuschung dazu gebracht worden und hätten niemals den Tod des 45-Jährigen gewollt. VX wird als Massenvernichtungswaffe eingestuft.

Der Prozess gegen die beiden Frauen hatte im Oktober 2017 begonnen und sich seitdem immer wieder verzögert. Im August dieses Jahres ordnete das Gericht die Fortsetzung des Verfahrens im November an.

Bei einer Verurteilung droht den beiden Frauen die Todesstrafe. Südkorea hatte Nordkorea verdächtigt, hinter dem Attentat zu stecken. Kim Jong Nam war ein Halbbruder und Rivale des nordkoreanischen Machthabers.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Harris fordert Trump erneut zu weiterem TV-Duell auf - Ex-Präsident lehnt ab

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Aufforderung seiner demokratischen Rivalin Kamala Harris zu einem zweiten TV-Duell erneut zurückgewiesen. Für eine weitere Debatte mit der Vizepräsidentin sei es "einfach zu spät", sagte der Ex-Präsident am Samstag. Zuvor hatte Harris Trump und dessen Partei erneut wegen ihrer restriktiven Abtreibungspolitik scharf angegriffen und ihnen "Heuchelei" vorgeworfen.

Netanjahu droht Hisbollah mit weiteren Angriffen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich zu den Schlägen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon der vergangenen Tage geäußert und mit weiteren Angriffen gedroht. "In den vergangenen Tagen haben wir der Hisbollah eine Reihe von Schlägen zugefügt, die sie sich niemals hätte vorstellen können", erklärte Netanjahu am Sonntag. "Wenn die Hisbollah die Botschaft nicht verstanden hat, verspreche ich, sie wird die Botschaft verstehen."

Neue französische Regierung bereits direkt nach Ernennung unter Druck

Unmittelbar nach ihrer Ernennung durch Präsident Emmanuel Macron ist die neue französische Regierung unter Druck von links und von rechtsaußen geraten. Die Regierung aus Vertretern von Macrons Lager und der Konservativen sei ein "schlingerndes Gespann" und müsse mit einem Misstrauensvotum gestürzt werden, sagte der frühere sozialistische Staatschef und Parlamentsabgeordnete François Hollande am Samstagabend. Auch der Vizechef des rechtspopulistischen Rassemblement National, Sébastien Chenu, brachte umgehend ein Misstrauensvotum ins Spiel.

Ukraine: 21 Verletzte bei russischem Angriff auf Charkiw

Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf ein Wohngebiet in der nordostukrainischen Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben 21 Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder. Gouverneur Oleh Synegubow teilte am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit, acht Verletzte befänden sich in einem lebensbedrohlichen Zustand. Bei den verletzten Kindern handelte es sich demnach um zwei Mädchen im Alter von acht und 17 Jahren sowie einen 17-jährigen Jungen.

Textgröße ändern: