CDU: Klöckner warnt Partei vor politischer Flügeldebatte
CDU-Vizechefin Julia Klöckner hat ihre Partei vor einer thematischen Verengung auf die rechten oder linken Flügel des politischen Spektrums gewarnt. "Wir sind ja keine Klientelpartei", sagte sie am Montag nach Information von Deutsche Tageszeitung, in einem aktuellen Interview, mit Blick auf die Debatte um den künftigen Kurs der CDU. Diese müsse insgesamt sogar "breiter werden". Das sei nicht beliebig, sondern entspreche ihrer Rolle und ihrem Anspruch.
Klöckner erinnerte an einen Ausspruch des ehemaligen Kanzlers und CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl, die Christdemokraten müssten für die Krankenschwester ebenso wählbar sein wie für den Chefarzt. Die CDU könne nicht ausschließlich eine Politik für Arbeitgeber oder für Arbeitnehmer machen. In der Frage der Zuwanderung gehe es bei ihr nicht um ja oder nein, sondern um "ja, aber unter welchen Regeln".
Nach dem Verzicht von Angela Merkel auf eine erneute Kandidatur als CDU-Vorsitzende wählt die Partei Anfang Dezember in Hamburg auf einem Parteitag einen neuen Chef. Mit der Personaldiskussion einher geht eine kontroverse Debatte um den künftigen Kurs der Partei. Klöckner begrüßte diesen Prozess. Er zeige, dass die Partei "lebendig" sei, sagte die Bundeslandwirtschaftsministerin. Seit Sonntagnachmittag berät die CDU auf einer zweitägigen Klausurtagung in Berlin über ihr weiteres Vorgehen. (U.Beriyev--DTZ)