Teheran: Tausende Menschen demonstrieren im Iran gegen die USA
Vor dem Inkrafttreten neuer US-Sanktionen haben im Iran tausende Menschen gegen die USA protestiert. In Teheran verbrannten Demonstranten symbolisch US-Flaggen und Dollarscheine. Viele hielten Plakate in die Höhe, auf denen sie US-Präsident Donald Trump verspotteten. Auf Transparenten stand "Nieder mit den USA, nieder mit Israel - Sieg für den Islam". Viele Demonstranten traten sich auf übergroßen Nachdrucken von Hundert-Dollar-Noten die Füße ab.
Der "Wirtschaftskrieg" Washingtons sei ein neuer Versuch, die islamische Republik zu stürzen, rief der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, den Demonstranten in Teheran zu. Der Iran werde "diese letzte vom Feind erhobene Waffe" aber bezwingen. An Trump gerichtet sagte er: "Bedrohen Sie niemals den Iran!"
Auch in anderen iranischen Städten gab es Proteste. Sie fanden am Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran statt, der stets von Demonstrationen gegen die USA begleitet wird.
Am 4. November 1979 hatten radikale Studenten während der islamischen Revolution die US-Botschaft gestürmt und mehr als 50 US-Diplomaten als Geiseln genommen, die erst nach 444 Tagen wieder frei kamen. Im Zuge der Geiselnahme wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Teheran abgebrochen.
Die USA setzen am Montag neue massive Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Sie richten sich in erster Linie gegen die Öl- und Bankenbranche. Zu den Maßnahmen gegen iranische Banken gehört laut Washington, dass ihr Ausschluss aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift erreicht werden soll. (I.Beryonev--DTZ)