Deutsche Tageszeitung - Kipping verlangt sofortogen Rücktritt Merkels als Bundeskanzlerin

Kipping verlangt sofortogen Rücktritt Merkels als Bundeskanzlerin


Kipping verlangt sofortogen Rücktritt Merkels als Bundeskanzlerin
Kipping verlangt sofortogen Rücktritt Merkels als Bundeskanzlerin / Foto: ©

Linken-Parteichefin Katja Kipping hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Rücktritt von ihrem Amt als Regierungschefin aufgefordert. "Ich finde es inkonsequent, wenn Angela Merkel nur ihren Parteivorsitz zur Verfügung stellt", sagte Kipping am Montag in Berlin nach Information von Deutsche Tageszeitung, in einem aktuellen Interview. Zuvor war bekannt geworden, dass Merkel auf dem CDU-Parteitag im Dezember nicht erneut als Parteichefin kandidieren will.

Textgröße ändern:

Es gehe jetzt jedoch "nicht nur um die Führung der CDU", sagte dazu Kipping. Auch die große Koalition im Bund habe ihre Mehrheit in der Bevölkerung verloren "und sie hat, schlimmer noch, keine Ideen mehr, wie sie den Herausforderungen der Zeit gerecht werden kann". Daher solle die Kanzlerin "sich nicht scheibchenweise auf der Verantwortung rausmerkeln, sondern zurücktreten". Als politische Herausforderungen nannte Kipping unter anderem "die Zukunft der Arbeit und des Lebens" sowie die Energiewende.

Mit Blick auf die SPD forderte die Linken-Parteichefin diese indirekt auf, das Regierungsbündnis mit der Union zu beenden. Die SPD sei "auf dem Irrweg, wenn sie glaubt, mit einem Fahrplan ans Ziel zu kommen", sagte Kipping zu entsprechenden Ankündigungen von SPD-Chefin Andrea Nahles. Vielmehr müssten die Sozialdemokraten "jetzt zur Notbremse greifen und die Richtung ändern, bevor es endgültig zu spät ist".

Merkels Ankündigung, auf den CDU-Vorsitz zu verzichten, folgte auf die herben Stimmenverluste der Partei bei der Landtagswahl am Sonntag in Hessen. Auch die SPD war dort massiv abgestürzt, während die Grünen stark zulegten. Die Linkspartei schnitt etwas besser ab als fünf Jahre zuvor.  (V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: