Deutsche Tageszeitung - Scholz: Neue Steuerschätzung bringt kein mehr an Spielräumen

Scholz: Neue Steuerschätzung bringt kein mehr an Spielräumen


Scholz: Neue Steuerschätzung bringt kein mehr an Spielräumen
Scholz: Neue Steuerschätzung bringt kein mehr an Spielräumen / Foto: ©

Die neue Steuerschätzung wird für Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Informationen von Deutsche Tageszeitung keine großen zusätzlichen Spielräume bringen. Für 2019 werde mit Einnahmen in etwa auf dem Niveau der Mai-Schätzung gerechnet, für die Jahre danach dann mit stagnierenden bis leicht besseren Einnahmen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit den Vorlagen für den Arbeitskreis Steuerschätzung vertraute Personen.

Textgröße ändern:

Demnach gehen Institute und Bundesregierung in ihren Schätzvorlagen zwar für dieses Jahr noch von einem Plus für den Gesamtstaat aus. So dürften die Steuereinnahmen gegenüber der Schätzung aus dem Mai nochmal leicht zulegen. Doch für die folgenden Jahre werde es dann zumindest keine großen Steigerungen mehr geben, hieß es. Die Steuerschätzung im vergangenen Mai hatte für den Gesamtstaat einen zusätzlichen Spielraum von 63 Milliarden Euro in den Jahren bis 2022 ergeben.

Die Steuerschätzer treffen sich ab Dienstag. Am Donnerstag wird Scholz das Ergebnis präsentieren. Allerdings gebe es dieses Mal einige Unterschiede in den verschiedenen Schätzvorlagen, berichtete das "Handelsblatt" weiter. So erwarten einige Schätzer dem Bericht zufolge, dass sich die Finanzlage der Länder und Kommunen tendenziell etwas stärker entwickele, während die Steuern für den Bund kaum zulegen. Aufgrund der Unterschiede könne es beim endgültigen Ergebnis noch Abweichungen geben.

An den dreitägigen Beratungen des Arbeitskreises Steuerschätzung in Hamburg nehmen Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie weitere Experten aus Wirtschaftsinstituten und Behörden teil. Der Arbeitskreis schätzt jeweils im Frühling und im Herbst jedes Jahres die künftigen Steuereinnahmen.

Die Prognosen sind Grundlage der Haushaltsplanung von Bund, Ländern und Kommunen. Die im Herbst erstellte Schätzung bezieht sich stets auf das laufende Jahr und die fünf kommenden Jahre.  (A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: