Deutsche Tageszeitung - Dutzende Migranten bei Unfällen in Griechenland und der Türkei getötet

Dutzende Migranten bei Unfällen in Griechenland und der Türkei getötet


Dutzende Migranten bei Unfällen in Griechenland und der Türkei getötet
Dutzende Migranten bei Unfällen in Griechenland und der Türkei getötet / Foto: ©

Bei zwei schweren Unfällen mit Flüchtlingstransportern sind am Wochenende in Griechenland und der Türkei mehr als zwei Dutzend Menschen getötet worden. Allein in der Türkei starben am Sonntag 19 Insassen eines Lastwagens, als dieser auf dem Weg zur Ägäisküste plötzlich von der Straße abkam. Bereits am Vortag waren in Griechenland bei einem Frontalzusammenstoß alle elf Insassen eines mutmaßlich illegalen Flüchtlingstransports verbrannt.

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Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei dem Unglück am Sonntag elf weitere Insassen des Lastwagens verletzt. Ihr Fahrzeug scherte demnach auf dem Weg von Aydin nach Izmir plötzlich aus der Spur, überschlug sich und landete auf dem Dach in einem mehrere Meter tiefer gelegenen Flussbett.

Unklar war zunächst, woher genau die Opfer, darunter auch mehrere Kinder, stammten. Die Türkei ist eines der Haupttransitländer für Migranten aus Krisenländern im Nahen Osten, Asien und Afrika, die auf dem Weg über Griechenland nach Europa kommen wollen. Nach UN-Angaben kamen seit Jahresbeginn mehr als 24.500 Migranten über das Meer nach Griechenland. 118 Menschen verloren dabei ihr Leben.

Vermutlich war der Lastwagen am Sonntag unterwegs zur türkischen Halbinsel Dilek, von der aus die griechische Insel Samos nur noch wenige Kilometer entfernt ist.

Im Norden Griechenlands auf der anderen Seite der Ägäis kamen am Samstag elf Insassen eines Kleinbusses ums Leben, als dieser auf dem Weg nach Thessaloniki frontal mit einem Lastwagen zusammenstieß. Beide Fahrzeuge gerieten in Brand. Der Lkw-Fahrer konnte sich unverletzt retten, aus dem anderen Wagen barg die Feuerwehr dagegen nur noch verkohlte Leichen.

Laut Polizei war das Unglücksfahrzeug schon in der Vergangenheit von Schleusern benutzt worden. Sein Fahrer hatte demnach am Morgen Anweisungen der Polizei missachtet, anzuhalten und sich einer Kontrolle seines Fahrzeugs zu unterziehen.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bedauerte den "schrecklichen" Tod der mutmaßlich illegalen Migranten. Die Tragödie zeige einmal mehr, welcher Gefahren Menschen ausgesetzt seien, die sich skrupellosen Schleusern auslieferten. Erneut forderte das UNHCR "Alternativen zu diesen gefährlichen Routen für Menschen, die internationalen Schutz bedürfen".

(V.Korablyov--DTZ)

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