Deutsche Tageszeitung - Angola schiebt fast 200.000 Zuwanderer ins Nachbarland Kongo ab

Angola schiebt fast 200.000 Zuwanderer ins Nachbarland Kongo ab


Angola schiebt fast 200.000 Zuwanderer ins Nachbarland Kongo ab
Angola schiebt fast 200.000 Zuwanderer ins Nachbarland Kongo ab / Foto: ©

Die Behörden des afrikanischen Staats Angola haben in wenigen Tagen zehntausende illegale Zuwanderer aus dem Nachbarland Kongo in ihre Heimat abgeschoben. Seit Anfang Oktober hätten rund 181.000 Menschen aus Angola kommend die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo überquert, sagte am Samstag der Gouverneur der Grenzprovinz Kasai, Marc Manyanga. Manche von ihnen hätten von "gewaltsamen Szenen" beim Verlassen Angolas berichtet.

Textgröße ändern:

Allein in der kongolesischen Grenzstadt Kamako wurden nach Angaben örtlicher Behörden seit dem 1. Oktober 97.000 "Rückkehrer" aus Angola registriert. Die Menschen fanden dort provisorischen Unterschlupf in Hallen, Kirchen und Schulen, erfuhr Deutsche Tageszeitung dazu. Manche campierten unter Bäumen. Am Freitag überquerten zeitweise mehrere hundert Menschen pro Stunde den Grenzposten.

Die angolanischen Behörden gehen seit Wochen verstärkt gegen zugewanderte Arbeitskräfte aus dem armen Nachbarland Kongo vor. Die Aktion ziele auf "Ausländer mit ungeregeltem Status in unserem Land" ab, sagte ein angolanischer Regierungssprecher. Viele der Betroffenen arbeiteten in Diamantminen.

Die Rückkehrer sind vielfach mittellos. "Wir sind ohne Geld in Kamako", sagte Familienmutter Dorcas Bakampa der Nachrichtenagentur AFP. "Das wenige, das wir besessen haben, mussten wir verkaufen, um Geld für Essen zu bekommen."  (U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Anwalt: Maduro-Rivale González Urrutia auf dem Weg nach Spanien

Der venezolanische Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia, der den Sieg bei der Präsidentschaftswahl für sich reklamiert, hat sein Heimatland verlassen und ist auf dem Weg nach Spanien. Das bestätigte sein Anwalt José Vicente Haro der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte die venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodriguez in Online-Netzwerken erklärt, González Urrutia habe in Spanien Asyl beantragt und am Samstag das Land verlassen.

Vizepräsidentin: Maduro-Rivale hat Venezuela verlassen - Asyl in Spanien beantragt

Die venezolanische Regierung hat Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia nach eigenen Angaben nach Spanien ausreisen lassen. "Am heutigen 7. September hat Edmundo González Urrutia das Land verlassen", erklärte Vizepräsidentin Delcy Rodriguez am Samstag in Online-Netzwerken. Nachdem er sich vor einigen Tagen in die spanische Botschaft in Caracas geflüchtet habe, "hat er bei der spanischen Regierung politisches Asyl beantragt", und Venezuela habe "um des politischen Friedens willen die notwendigen Passierscheine" bewilligt.

Wahlbeteiligung bei Präsidentschaftswahl in Algerien unter 50 Prozent

Bei der Präsidentschaftswahl in Algerien haben am Samstag weniger als 50 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung habe um 20.00 Uhr Ortszeit "durchschnittlich 48,03 Prozent" betragen, es handele sich um "eine vorläufige Zahl", teilte der Präsident der Wahlbehörde Anie, Mohamed Charfi, in der Nacht mit. Wegen einer niedrigen Wahlbeteiligung hatten die Wahllokale eine Stunde später als geplant geschlossen. Das Wahlergebnis wurde für Sonntag erwartet.

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Textgröße ändern: