Deutsche Tageszeitung - Prozess gegen mutmaßlichen deutschen Taliban-Elitekämpfer beginnt in Düsseldorf

Prozess gegen mutmaßlichen deutschen Taliban-Elitekämpfer beginnt in Düsseldorf


Prozess gegen mutmaßlichen deutschen Taliban-Elitekämpfer beginnt in Düsseldorf
Prozess gegen mutmaßlichen deutschen Taliban-Elitekämpfer beginnt in Düsseldorf / Foto: ©

Der in Afghanistan gefasste mutmaßliche deutsche Taliban-Elitekämpfer Thomas K. muss sich ab Mittwoch kommender Woche vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Das Gericht ließ die Anklage des Generalbundesanwalts zu und eröffnete das Hauptverfahren gegen den deutschen Staatsangehörigen, wie ein Gerichtssprecher am Montag mitteilte. K. werden unter anderen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung und Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt.

Textgröße ändern:

K. war im Februar bei einer Operation afghanischer Spezialkräfte in dem asiatischen Land festgenommen und im April nach Deutschland überstellt worden. Die afghanischen Behörden bezeichneten ihn damals als Militärberater der Taliban. Er soll sich im Frühjahr 2013 im Stammesgebiet Nordwaziristan den Taliban angeschlossen und im Frühjahr 2017 zu einer Spezialeinheit der radikalislamischen Gruppierung mit dem Namen "Red Unit" gewechselt sein.

Der 37-Jährige soll laut Anklage bei den Taliban unterschiedliche Funktionen ausgeübt haben. So gehörte er demnach seit Sommer 2013 zunächst einer auf Selbstmordanschläge spezialisierten Taliban-Einheit an, wobei er Ziele ausgespäht und beim Bombenbau geholfen haben soll. Daneben soll er sich an einem Mörserangriff auf einen Stützpunkt der afghanischen Streitkräfte beteiligt haben.

Auch bei der "Red Unit"-Eliteeinheit der Taliban in der südafghanischen Provinz Helmand baute K. nach Erkenntnissen der Ermittler Sprengsätze und beteiligte sich an der Planung von Selbstmordanschlägen. Für den Prozess setzte der Düsseldorfer Staatsschutzsenat zunächst 13 Verhandlungstage an.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Brandenburgs Regierungschef Woidke bekräftigt Rücktrittsabsicht bei AfD-Wahlsieg

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat seine Ankündigung, im Fall eines Wahlsiegs der AfD bei der Landtagswahl am Sonntag zurückzutreten, bekräftigt. Er betrachte die Wahl auch als eine Abstimmung über seine Person und seine Arbeit als Ministerpräsident, sagte Woidke am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Sollte die SPD erstmals seit 1990 auf dem zweiten Platz landen, werde er daraus Konsequenzen ziehen und Verantwortung übernehmen.

Klimastreik: Fridays for Future warnt vor "Rolle rückwärts" in Klimapolitik

Die Bewegung Fridays for Future hat die Klimapolitik Deutschlands nachdrücklich kritisiert. Nachdem sich 2021 bei der Bundestagswahl Partei um Partei zum Klimaschutz bekannt habe, "erleben wir jetzt die Rolle rückwärts", sagte Carla Reemtsma, Sprecherin von Fridays for Future Deutschland, am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Dass sich beispielsweise CDU-Chef Friedrich Merz hinstelle und sage, Klimaschutz sei überbewertet, sei "eine super verantwortungslose Strategie". Damit würden die Menschen verunsichert.

Herkunft der detonierten Hisbollah-Pager: Unternehmenschefs in Taiwan befragt

Im Zusammenhang mit der Frage nach der Herkunft der im Libanon explodierten Pager der Hisbollah-Miliz hat die taiwanische Staatsanwaltschaft Ermittlungen im Umfeld von möglichen Herstellerfirmen eingeleitet. Zwei Personen, darunter der Chef der Firma Gold Apollo, Hsu Ching-kuang, wurden mehrfach als Zeugen befragt, wie taiwanische Ermittler am Freitag mitteilten. Gold Apollo geriet in den Fokus nach dem die "New York Times" berichtet hatte, Israel habe Sprengstoff in eine Lieferung von Pagern des Unternehmens eingebaut.

Klimastreik: Dutzende Demonstrationen von Fridays for Future in Deutschland

Anlässlich eines globalen Klimastreiks ruft die Bewegung Fridays for Future für Freitag an mehr als hundert Orten in Deutschland zu Demonstrationen auf. Unter dem Motto #NowForFuture fordert die Klimabewegung einen schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen. Protestaktionen sind unter anderem in Berlin, Hamburg und Köln sowie in kleineren Orten wie Wiesloch in Baden-Württemberg, Freiberg in Sachsen und Hanstedt in Niedersachsen geplant.

Textgröße ändern: