Deutsche Tageszeitung - Kreml: Keine ausreichenden Belege für russischen Cyberangriff auf OPCW

Kreml: Keine ausreichenden Belege für russischen Cyberangriff auf OPCW


Kreml: Keine ausreichenden Belege für russischen Cyberangriff auf OPCW
Kreml: Keine ausreichenden Belege für russischen Cyberangriff auf OPCW / Foto: ©

Der Kreml hat die Vorwürfe der Niederlande wegen massiver russischer Cyberangriffe als unbegründet zurückgewiesen. Die niederländische Regierung habe keine ausreichenden Belege für ihre Anschuldigung präsentiert, wonach der russische Militärgeheimdienst GRU einen Hackerangriff auf die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag verübt haben soll, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag vor Journalisten in Moskau. Der Kreml wolle über das Thema künftig nicht mehr "über die Medien" sprechen, fügte Peskow hinzu.

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Wegen der Anschuldigungen aus den Niederlanden will Moskau einem Bericht zufolge am Montag den niederländischen Botschafter einbestellen. "Wegen der in Den Haag betriebenen Desinformations-Kampagne wird der niederländische Botschafter am Montag ins Außenministerium einberufen", sagte ein Ministeriumssprecher laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Die niederländische Regierung hatte Russland am Donnerstag für einen vereitelten Hackerangriff auf die OPCW verantwortlich gemacht. Sie wies deswegen vier mutmaßliche Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU aus.

Den niederländischen Angaben zufolge wurde unweit des OPCW-Sitzes im Parkhaus eines Hotels ein Auto voller elektronischer Ausrüstung entdeckt. Die mutmaßlichen russischen Agenten hätten versucht, in das WLAN-System der Organisation einzudringen und Computerpasswörter zu stehlen. Den Haag präsentierte als Beleg für seine Anschuldigungen unter anderem die Diplomatenausweise der mutmaßlichen Agenten.

Großbritannien, Kanada und Australien werfen dem GRU überdies großangelegte Cyberattacken in aller Welt auf politische Institutionen, Unternehmen, Medien und Sportinstitutionen vor. Auch die Bundesregierung macht den russischen Militärgeheimdienst für die Angriffe verantwortlich. Russland wies die Anschuldigungen zurück.

(V.Korablyov--DTZ)

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