Deutsche Tageszeitung - Taliban drohen mit Anschlägen während Wahlen in Afghanistan

Taliban drohen mit Anschlägen während Wahlen in Afghanistan


Taliban drohen mit Anschlägen während Wahlen in Afghanistan
Taliban drohen mit Anschlägen während Wahlen in Afghanistan / Foto: ©

Die radikalislamischen Taliban wollen den Ablauf der anstehenden Parlamentswahlen in Afghanistan nach eigenen Angaben mit Angriffen auf die Sicherheitskräfte stören. Jeder, der die Durchführung der für den 20. Oktober angesetzten Abstimmung durch "Sicherheitsdienste" unterstütze, solle "zum Ziel werden", drohte Taliban-Sprecher Sabihulla Mudschahid am Montag in einer auf Englisch verfassten Mitteilung.

Textgröße ändern:

"Kein Stein soll auf dem anderen bleiben", um die Abstimmung zu verhindern und zum "Scheitern" zu bringen, verkündete Mudschahid. Die Wahlen bezeichnete er als "hinterhältige amerikanische Verschwörung".

Die afghanischen Parlamentswahl am 20. Oktober ist seit drei Jahren überfällig. Die Abstimmung sollte ursprünglich schon 2015 stattfinden, wurde aber wegen Sicherheitsbedenken und logistischer Probleme immer wieder verschoben. Insgesamt sind geschätzt 14 Millionen Menschen wahlberechtigt. Ein im Juni ausgerufener Waffenstillstand hatte nur kurze Zeit gehalten - bereits ab Juli nahm die Gewalt in Afghanistan wieder deutlich zu.

Derzeit befindet sich der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, zu Gesprächen über den ins Stocken geratenen Friedensprozess mit den Aufständischen. Am Sonntagabend traf er sich zu Gesprächen unter anderen mit Afghanistans Präsident Aschraf Ghani, wie das Präsidialbüro mitteilte.

Kabuls Regierungschef Abdullah Abdullah begrüßte den Besuch des aus Afghanistan stammenden Khalilzad in einer Fernsehansprache. Eine größere Aufmerksamkeit für den Friedensprozess erhöhe auch dessen "Erfolgsaussichten", sagte Abdullah. Der US-Sondergesandte befindet sich auf einer zehntägigen Reise durch die Region und wird auch in Pakistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Katar erwartet.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: