Rechtsextreme besetzen Zentrale von SOS Méditerranée in Marseille
Etwa zwanzig Mitglieder der rechtsextremen "Identitären Bewegung" haben am Freitag in Marseille vorübergehend das Büro der Flüchtlingshilfsorganisation SOS Méditerranée besetzt. Wie die Polizei mitteilte, wurden sie wegen Gewalttätigkeit und gemeinsamer Freiheitsberaubung festgenommen.
Die Mitglieder der Gruppe "Génération Identitaires" drangen in die Zentrale von SOS Méditerranée ein und beförderten alle dort Anwesende nach draußen, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten. Am Fenster befestigten sie ein Transparent mit der Aufschrift "SOS Méditerranée - Komplize beim Menschenhandel". Verletzt wurde niemand.
SOS Méditerranée betreibt zusammen mit Ärzte ohne Grenzen das Flüchtlingsrettungsschiff "Aquarius". Für Samstag hatte sie zu Solidaritätsdemonstrationen in rund dreißig Städten Frankreichs und Europas aufgerufen. Panama hatte der "Aquarius" nach einer Beschwerde aus Italien die Flagge entzogen. Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini beschuldigt die Betreiber, einen "Taxidienst" für Migranten zu betreiben.
(V.Sørensen--DTZ)