Deutsche Tageszeitung - Türkei schickt weiteren Konvoi zur Verstärkung der Truppen in Idlib

Türkei schickt weiteren Konvoi zur Verstärkung der Truppen in Idlib


Türkei schickt weiteren Konvoi zur Verstärkung der Truppen in Idlib
Türkei schickt weiteren Konvoi zur Verstärkung der Truppen in Idlib / Foto: ©

Die Türkei hat einen weiteren Militärkonvoi zur Verstärkung ihrer Truppen in der syrischen Rebellenbastion Idlib geschickt. Mindestens 40 Lastwagen, gepanzerte Personentransporter und andere Fahrzeuge trafen am frühen Mittwochmorgen in den Rebellengebieten ein und fuhren in Richtung Süden, wie ein AFP-Reporter berichtete. Es wurde erwartet, dass die Truppen die von der Türkei am Rande von Idlib eingerichteten Beobachtungsposten verstärken.

Textgröße ändern:

Türkische Stellen äußerten sich zunächst nicht zu dem Konvoi. Erst vor einer Woche hatte Ankara Verstärkung nach Idlib geschickt. Die Türkei und Russland hatten im September eine Vereinbarung getroffen, um eine drohende Offensive der syrischen Regierungstruppen auf Idlib abzuwenden. Das Abkommen sieht die Schaffung einer "entmilitarisierten Zone" am Rande von Idlib vor, die von türkischen Soldaten und russischen Militärpolizisten kontrolliert werden soll.

Gemäß dem Abkommen müssen alle Truppen bis zum 10. Oktober ihre schweren Waffen aus der geplanten Pufferzone abziehen, die Dschihadisten haben bis zum 15. Oktober Zeit, das Gebiet zu räumen. Während die protürkische Rebellenallianz Nationale Befreiungsfront die Vereinbarung im Grundsatz begrüßte, hat sich das mächtige Dschihadistenbündnis Hajat Tahrir al-Scham (HTS) noch immer nicht offiziell dazu geäußert.

Der syrische Außenminister Walid al-Muallim äußerte in einem Interview mit dem libanesischen Sender Al-Majadin die Hoffnung, dass das Abkommen "ein Schritt zur Befreiung von Idlib" sein werde. Muallim sagte, er sei zuversichtlich, dass die Türkei ihren Teil der Abmachung erfüllen könne "dank ihrer Kenntnis der Gruppen" vor Ort. Syrische Kämpfer würden bleiben können, während Ausländer über die Türkei abziehen würden, sagte der Außenminister.

Die Nationale Befreiungsfront hat sich dagegen ausgesprochen, dass wie geplant in einem Teil der Pufferzone russische Militärpolizisten stationiert werden. Die Rebellen befürchten, dass sie damit de facto Territorium an die syrische Regierung verlieren. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat immer wieder betont, dass er nicht ruhen werde, bis er das gesamte syrische Territorium wieder unter seine Kontrolle gebracht hat.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Bericht: Bislang fast 900 unerlaubte Einreisen an Landgrenzen festgestellt

Nach der Ausweitung der Grenzkontrollen auf alle deutschen Landgrenzen am Montag wurden einem Medienbericht zufolge an diesen nach fünf Tagen bislang 898 unerlaubte Einreisen festgestellt. Dabei wurden nach Informationen der "Bild am Sonntag" vom Samstag 640 Menschen von der Bundespolizei sofort an den Grenzen zurückgewiesen. 23 davon seien zuvor schon einmal aus Deutschland abgeschoben worden.

Zukunftsgipfel vor UN-Generaldebatte: Scholz nach New York aufgebrochen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zu einem mehrtägigen Besuch in New York aufgebrochen. Wie eine Sprecherin der Bundesregierung der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, startete die Kanzler-Maschine am Samstagnachmittag aus Berlin. Scholz hält am Sonntag beim Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen eine Rede. Seinen Besuch im Vorfeld der UN-Generaldebatte dürfte der Kanzler zudem für Gespräche mit mehreren Staats- und Regierungschefs nutzen. Am Montag wird er voraussichtlich den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.

Selenskyj: Weiter keine Zustimmung des Westens zu Einsatz weiter reichender Waffen

Die von der Ukraine erhoffte Zustimmung ihrer westlichen Verbündeten USA und Großbritannien zum Einsatz von weiter reichenden Waffen in Russland steht laut Präsident Wolodymyr Selenskyj weiterhin aus. "Weder Amerika noch das Vereinigte Königreich haben uns die Erlaubnis erteilt, diese Waffen auf dem Territorium Russlands einzusetzen, und zwar auf beliebige Ziele in jeder Entfernung", sagte Selenskyj. Die russische Armee erklärte derweil, sie habe in der Nacht zum Samstag mehr als hundert ukrainische Drohnen abgewehrt.

Israel macht getötete Hisbollah-Kommandeure für Planung von Großangriff verantwortlich

Israel hat der Hisbollah im Libanon mit der Tötung von gleich zwei ranghohen Kommandeuren der pro-iranischen Miliz einen weiteren schweren Schlag zugefügt. Außer dem Chef der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan, Ibrahim Akil, wurde bei einem israelischen Angriff vom Freitag auch deren ranghoher Kommandeur Ahmed Mahmud Wahbi getötet, wie die Hisbollah am Samstag mitteilte. Nach israelischen Angaben hatten sie die Tötung und Entführung von Zivilisten bei einem Großangriff auf den Norden Israels geplant.

Textgröße ändern: