Nato feiert trotz Querelen mit Trump Gründungsjubiläum in Washington
Trotz der Differenzen zwischen US-Präsident Donald Trump und den europäischen Verbündeten will die Nato im kommenden Jahr ihr 70-jähriges Bestehen in Washington feiern. Zum Jahrestag der Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags am 4. April sollen die Außenminister des Militärbündnisses in der US-Hauptstadt zusammenkommen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag von europäischen Nato-Diplomaten erfuhr.
Trump hatte die Nato vor seinem Amtsantritt 2017 als "obsolet" bezeichnet und als US-Präsident ein Bekenntnis zur Beistandsgarantie der Allianz bei einem Angriff zunächst verweigert. Vielen europäischen Verbündeten und insbesondere Deutschland wirft Trump bis heute vor, sich auf Kosten der USA beschützen zu lassen. Er fordert eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung.
Ob auch die Staats- und Regierungschefs das Nato-Jubiläum im kommenden Jahr in Washington begehen, ist offen. Beim Gipfel im Juli in Brüssel erklärten sie zwar, sie wollten sich 2019 zum "70. Jahrestag unserer beständigen Allianz" erneut treffen. Die Begegnung werde voraussichtlich gegen Ende des Jahres stattfinden, sagte einer der Diplomaten. Ein Ort ist aber noch nicht festgelegt.
Der Nordatlantikvertrag war am 4. April 1949 von zwölf Ländern in Washington unterzeichnet worden: Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Portugal und den USA. Deutschland ist seit 1955 Mitglied. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs traten auch viele Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts bei. Heute hat das Militärbündnis 29 Mitgliedstaaten.
(M.Dylatov--DTZ)