UNO: Israel Ministerpräsident Netanjahu wirft Iran "geheimes Atomlager" vor
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat dem Iran vorgeworfen, in Teheran ein "geheimes Atomlager" zu unterhalten. In seiner Rede bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York unterstrich Netanjahu am Donnerstag seine Äußerung, indem er eine Karte und ein Foto eines von außen harmlos wirkenden Gebäudes hochhielt. In dem Lagerhaus würden "massenweise Ausrüstung und Material des geheimen iranischen Atomwaffenprogramms aufbewahrt", fügte Netanjahu hinzu.
Der Iran habe sein Ziel nicht aufgegeben, Atomwaffen zu entwickeln. "Doch seien Sie versichert, dass dies nicht geschehen wird", sagte der Ministerpräsident. Was immer der Iran verstecke, Israel werde es finden. Netanjahu verwies darauf, dass sein Land bereits im Mai Erkenntnisse vorgelegt habe, wonach der Iran ein "geheimes Atomprogramm" verfolge, das er jederzeit wieder aktivieren könne.
Die Europäische Union hatte seinerzeit skeptisch auf die medienwirksame Präsentation angeblicher Beweise für ein geheimes iranisches Atomwaffenprogramm reagiert. Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) erklärte damals, es gebe "keine glaubwürdigen Hinweise" auf ein iranisches Atomwaffenprogramm nach 2009. Dem Weißen Haus in Washington zufolge stimmten die israelischen Angaben dagegen mit US-Erkenntnissen überein.
Netanjahu befürwortete in seiner Rede den Rückzug der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Das 2015 in Wien geschlossene Abkommen sieht vor, dass die Weltmächte im Gegenzug für deutliche Einschnitte beim iranischen Atomprogramm ihre Strafmaßnahmen schrittweise aufheben. Die IAEA hat wiederholt bestätigt, dass der Iran das Wiener Abkommen einhält.
(U.Stolizkaya--DTZ)