Deutsche Tageszeitung - Orban steht wegen Flugreisen zu Fußballspielen in Privatflugzeug unter Druck

Orban steht wegen Flugreisen zu Fußballspielen in Privatflugzeug unter Druck


Orban steht wegen Flugreisen zu Fußballspielen in Privatflugzeug unter Druck
Orban steht wegen Flugreisen zu Fußballspielen in Privatflugzeug unter Druck / Foto: ©

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban steht wegen Flugreisen zu Fußballspielen im Luxusjet eines befreundeten Geschäftsmannes unter Druck: Orbans Stabschef Gergely Gulyas wies die Berichte und Korruptionsvorwürfe am Donnerstag als "Verleumdung" zurück. Orban habe schon immer an "für den ungarischen Sport wichtigen Veranstaltungen teilgenommen", sagte Gulyas in Budapest. Die fraglichen Fußballspiele habe Orban aber privat besucht und nicht in seiner offiziellen Funktion als Ministerpräsident.

Textgröße ändern:

Am Montag hatte das Enthüllungsportal "Atlatszo.hu" berichtet, dass Orban an Bord eines Privatflugzeugs zu einem Champions-League-Spiel seines ungarischen Lieblingsclubs MOL Vidi FC in Bulgarien und möglicherweise auch zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland geflogen sei. Der Luxusjet im Wert von 53 Millionen Euro ist demnach in Österreich registriert. Der Besitzer sei unbekannt, die Maschine stehe aber meist auf dem Budapester Flughafen.

Orbans Sprecher Bertalan Havasi bestätigte daraufhin, dass Orban ein regelmäßiger Gast des Clubbesitzers Istvan Garancsi sei, der einer der reichsten Männer Ungarns ist. Für die Flüge zu den Spielen des Vereins aus Orbans Heimatort Szekesfehervar südwestlich von Budapest sei "kein einziger Forint" aus Steuergeldern bezahlt worden. Vorwürfe der Vetternwirtschaft wies die Regierung zurück.

Die Opposition kritisiert dagegen, dass Garancsi dank seiner Freundschaft mit Orban an staatliche Aufträge in Millionenhöhe gekommen sei. Die Oppositionspartei Dialog kündigte eine Anzeige gegen den Ministerpräsidenten wegen Korruptionsverdachts an und forderte eine parlamentarische Untersuchung zu Orbans Vermögenserklärung.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Bericht: Bislang rund 180 unerlaubte Einreiseversuche an Westgrenze festgestellt

Nach Ausweitung der Grenzkontrollen auf alle deutschen Landgrenzen wurden einem Medienbericht zufolge an der Westgrenze bislang 182 unerlaubte Einreiseversuche festgestellt. Dies berichtete die "Welt am Sonntag" am Samstag unter Berufung auf interne Statistiken der Bundespolizeidirektionen. Von diesen bis Donnerstag an den Grenzen zu den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich registrierten Einreiseversuche wurden demnach hundert mit einer Zurückweisung verhindert - die Menschen also direkt zurückgeschickt.

Hisbollah bestätigt Tötung von weiterem ranghohen Kommandeur durch Israel

Nach der Tötung ihres ranghohen Militärchefs Ibrahim Akil durch Israel hat die pro-iranische Hisbollah-Miliz den Tod eines weiteren ranghohen Kommandeurs bekanntgegeben. Bei dem israelischen Luftangriff am Freitag im Süden der libanesischen Hauptstadt sei außer dem Chef der Elite-Einheit Radwan auch deren Kommandeur Ahmed Mahmud Wahbi getötet worden, erklärte die Hisbollah am Samstag. Wahbi leitete demnach die militärischen Operationen der Radwan-Einheit zur Unterstützung der radikalislamischen Hamas zwischen dem 7. Oktober und dem Jahresbeginn.

FDP zweifelt an Sinn von Habecks Autogipfel - Klage über "Missmanagement" bei VW

Die FDP hat Zweifel an dem von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Montag einberufenen Autogipfel geäußert. "Statt neuer Subventionen für nur eine Branche braucht es strukturelle Reformen, von denen die gesamte Wirtschaft profitiert", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Christoph Meyer am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Die Regierung müsse nun Maßnahmen gegen Bürokratie und staatliche Überregulierung durchsetzen: "Die schnelle Umsetzung der Wachstumsinitiative hilft auch VW und wirkt besser als jeder Autogipfel."

Ostbeauftragter Schneider hält BSW für "One-Hit-Wonder"

Trotz der Wahlerfolge in Sachsen und Thüringen und der guten Umfragewerte für die anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg rechnet der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), nicht damit, dass das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) sich als Partei auf Dauer etabliert. Das BSW sei vermutlich eher ein "One-Hit-Wonder", sagte er der Rheinischen Post (Samstagsausgabe). "Sahra Wagenknecht ist eine Polarisierungsunternehmerin, der die Fähigkeit fehlt, Menschen für den Fortschritt zu begeistern und pragmatisch konkrete Probleme zu lösen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: