Ein Toter bei Protestmarsch gegen Nicaraguas Präsident Daniel Ortega
Bei einem Angriff auf eine Protestveranstaltung gegen Nicaraguas Präsidenten Daniel Ortega in der Hauptstadt Managua ist am Sonntag ein Mensch ums Leben gekommen. Der Mann sei ins Kreuzfeuer geraten, erklärte die Polizei in einer Mitteilung, welche den Demonstranten die Schuld an dem Todesfall zuschrieb. Mindestens fünf weitere Menschen seien verwundet worden, hieß es.
Demonstranten gaben an, regierungstreue Paramilitärs hätten auf sie geschossen. Unter den Verwundeten war auch ein Journalist des Senders 100% Noticas.
Die Unruhen in dem mittelamerikanischen Land hatten Mitte April begonnen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen später zurückgenommene Rentenkürzungen gewaltsam niederschlugen. Seither weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus. Sie richten sich inzwischen gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas und seiner Ehefrau. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden seither mehr als 320 Menschen getötet, die meisten davon protestierende Jugendliche. (P.Tomczyk--DTZ)