Deutsche Tageszeitung - EU gegen Mays Brexit-Plan zu Handelsbeziehungen

EU gegen Mays Brexit-Plan zu Handelsbeziehungen


EU gegen Mays Brexit-Plan zu Handelsbeziehungen
EU gegen Mays Brexit-Plan zu Handelsbeziehungen

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat dem Plan der britischen Regierung zur Ausgestaltung der künftigen Handelsbeziehungen mit der EU nach dem Brexit eine Absage erteilt. Der Vorschlag von Premierministerin Theresa May "wird nicht funktionieren", sagte Tusk am Donnerstag nach einem zweitägigen EU-Gipfel in Salzburg. Die EU-Staats- und Regierungschefs seien der Ansicht, dass die britischen Vorschläge den gemeinsamen Binnenmarkt untergraben würden.

Textgröße ändern:

May hatte für die künftigen Wirtschaftsbeziehungen vorgeschlagen, dass beide Seiten ein Freihandelsabkommen schließen. Dabei solle es keine Zölle auf Waren geben - aus ihrer Sicht würde dies auch das Problem mit der künftigen Grenze zwischen Irland und Nordirland regeln. Ausgenommen wären aber Dienstleistungen. Dies lehnt die EU jedoch kategorisch ab, weil sie Wettbewerbsverzerrungen durch britische Anbieter fürchtet.

"Da waren wir uns heute alle einig, dass es in Sachen Binnenmarkt keine Kompromisse geben kann", sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Mit Blick auf einen möglichen Kompromiss sagte sie, am Ende müssten beide Seiten aufeinander zugehen. Für die EU gebe es aber "ein paar Maßstäbe". Zu diesen gehöre, "dass man nicht zum Binnemarkt gehören kann, wenn man nicht im Binnenmarkt ist".

Merkel meinte, beide Seiten könnten bei der Frage noch "sehr viel Kreativität entwickeln, um praktikable, gute, enge Lösungen zu finden". Dazu hätten die EU und Großbritannien aber "noch ein Stück Arbeit vor uns".

Tusk bestätigte frühere Angaben von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz nicht, dass bereits für Mitte November ein Sondergipfel zum Brexit beschlossen sei. "Unsere Hoffnung ist, dass wir im Oktober fertig sind", sagte der Ratspräsident. "Für uns ist das die Bedingung, dass wir den Prozess im November fortsetzen."

Merkel sagte zum Zeitplan, die EU wolle "bis Oktober substantielle Fortschritte". Ziel sei es dann, dies im November "zu finalisieren". Zu den Vorschlägen Mays zum Brexit insgesamt sagte die Kanzlerin, es gebe bereits "eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten". Dies gelte insbesondere für die Innere Sicherheit und die Zusammenarbeit bei den Außenbeziehungen.  (U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Israelische Regierung bekennt sich zu Angriffen auf Hisbollah-Pager

Die israelische Regierung hat sich zur Anordnung der Angriffe auf Pager der libanesischen Hisbollah-Miliz im Libanon vor knapp zwei Monaten bekannt. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe "am Sonntag bestätigt, dass er den Pager-Einsatz im Libanon bewilligt hat", sagte sein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die tödlichen Explosionen von Pagern Mitte September. Bei erneuten israelischen Angriffen auf mehrere Ort im Libanon am Sonntag wurden laut libanesischen Angaben mindestens 38 Menschen getötet.

Biden will vor Trumps Antritt Ukraine noch mit sechs Milliarden Dollar unterstützen

Vor der Amtsübergabe an Donald Trump will US-Präsident Joe Biden der Ukraine noch die verbleibenden für ihre Unterstützung vorgesehenen sechs Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Dollar) zukommen lassen. Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Sonntag in der CBS-Sendung "Face the Nation", Biden werde den künftigen US-Präsidenten Trump außerdem auf die globalen Risiken hinweisen, die eine Einstellung der US-Unterstützung für die Ukraine mit sich bringen würde.

Baerbock: Israel muss humanitäre Hilfe über alle Grenzübergänge in Gazastreifen lassen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel vorgeworfen, viel zu wenig humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zuzulassen. "Noch nie in den letzten zwölf Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt", erklärte Baerbock am Sonntagabend in Berlin. Zwar gelte nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 Israels Recht auf Selbstverteidigung, dieses finde aber "seine Grenze im humanitären Völkerrecht".

Neuwahlen: Lindner will zweistelliges Ergebnis und warnt CDU vor "Ampel light"

FDP-Chef Christian Lindner hat als Ziel für die Neuwahlen im Bund für seine Partei erneut ein zweistelliges Ergebnis ausgegeben. Dies habe die FDP trotz sehr schlechter Umfragewerte im Vorfeld auch bei den Wahlen unter seiner Führung 2017 und 2021 geschafft, sagte Lindner am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin". "Und deshalb ist auch meine Ambition, jetzt wieder so zu kämpfen, dass wir ein zweistelliges Wahlergebnisse haben".

Textgröße ändern: