NRW-Innenminister Reul verteidigt Räumungsaktionen im Hambacher Forst
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Räumungsaktionen im Hambacher Forst gegen Kritik verteidigt. "Der Staat muss sich durchsetzen", sagte Reul am Freitag im Deutschlandfunk. Gerichte hätten entschieden, und nun sei es die Aufgabe des Staates, Recht und Gesetz anzuwenden. Dazu gebe es keine Alternative.
Dass die Behörden gerade jetzt gegen die jahrelang geduldeten Baumhäuser in dem von Rodung bedrohten Wald vorgehen, begründete Reul mit "Gefahr im Verzug". Es seien immer mehr Kriminelle auch aus dem Ausland angereist und man habe Waffen gefunden. Der Innenminister rief friedliche Demonstranten dazu auf, sich stärker von gewalttätigen Aktivisten zu distanzieren.
Die Polizei geht seit Donnerstag mit einem Großaufgebot gegen Umweltschützer vor, die sich gegen die Rodung des Walds wenden. Dabei wurden bis zum Abend vier von ihnen errichtete Baumhäuser geräumt. Der Energiekonzern RWE will den Wald roden, um seinen angrenzenden Braunkohletagebau zu erweitern. Begründet wurde die Räumung von den Behörden mit Brandschutzbedenken. Kritiker halten dies für vorgeschoben.
(P.Tomczyk--DTZ)