Deutsche Tageszeitung - Hunter Biden bestreitet bei Befragung vor Kongressausschüssen Fehlverhalten

Hunter Biden bestreitet bei Befragung vor Kongressausschüssen Fehlverhalten


Hunter Biden bestreitet bei Befragung vor Kongressausschüssen Fehlverhalten
Hunter Biden bestreitet bei Befragung vor Kongressausschüssen Fehlverhalten / Foto: © AFP/Archiv

Der Sohn des US-Präsidenten Joe Biden hat sich am Mittwoch hinter verschlossenen Türen einer Befragung republikanischer Abgeordneter gestellt, die wegen angeblicher Korruption ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten vorbereiten. Während der Befragung bestritt der 54-jährige Hunter Biden jegliches Fehlverhalten. "Ich habe meinen Vater nicht in meine Geschäfte verwickelt", sagte er vor den zwei Kongressausschüssen. "Nicht während meiner Tätigkeit als Anwalt, nicht bei meinen Investitionen oder Transaktionen im In- und Ausland, nicht als Vorstandsmitglied und nicht als Künstler. Niemals."

Textgröße ändern:

Die Republikaner werfen Hunter Biden vor, die Stellung seines Vaters als früherer Stellvertreter von Präsident Barack Obama für Geschäfte in der Ukraine und in China missbraucht zu haben. Die Konservativen zielen mit ihren Angriffen letztlich auf den amtierenden US-Präsidenten ab, dem sie vorwerfen, in die umstrittenen Auslandsgeschäfte seines Sohnes verstrickt gewesen zu sein und finanziell von ihnen profitiert zu haben.

Bislang sind die Republikaner für ihre Anschuldigungen gegen den Präsidenten jeden Beweis schuldig geblieben, was selbst konservative Politiker einräumen. Die Demokraten werfen den Republikanern ein politisches Manöver vor, um dem Amtsinhaber vor der Präsidentschaftswahl im November zu schaden - und um Rache zu nehmen für die beiden Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten Donald Trump.

Diese Untersuchungen sind aber in erhebliche Schwierigkeiten geraten, nachdem ein FBI-Informant kürzlich wegen Lügen über Hunter Biden angeklagt und festgenommen wurde. In dieser Woche erklärten die Ermittler zudem, dass der Informant Alexander Smirnov noch bis vor Kurzem in Kontakt zu Mitarbeitern des russischen Geheimdienstes gestanden habe und von diesen mit Falschinformationen über den Präsidentensohn versorgt worden sei.

Smirnov war bislang eine wesentliche Quelle für die von den Republikanern gegen die Bidens erhobenen Korruptionsvorwürfe.

Bislang ergaben die Ermittlungen gegen den Präsidentensohn nichts, was die Anschuldigungen der Republikaner gegen seine Familie erhärten könnte. Allerdings muss sich der 54-Jährige wegen Steuerhinterziehung und illegalen Waffenbesitzes vor Gericht verantworten.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: