Präsident und Rebellenführer im Südsudan unterzeichnen Friedensabkommen
Südsudans Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar haben ein Friedensabkommen zur Beilegung des jahrelangen Konflikts in dem Land unterschrieben. Nach der Unterzeichnung bei einem Regionalgipfel in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba schüttelten sich die beiden bisherigen Widersacher die Hände, wie ein im Raum anwesender Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
An dem Treffen nahmen auch Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed und die Staatschefs von Uganda und dem Sudan teil. "Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet", sagte Abiy zu Beginn des Treffens. Mit dem Friedensabkommen verpflichteten sich Kiir und Machar, "auf Versöhnung und dauerhaften Frieden zu dringen". Beide sollen nun binnen drei Monaten eine Regierung der nationalen Einheit bilden, in der Machar wieder einer der Stellvertreter von Präsident Kiir wird.
Der Chef der UN-Mission im Südsudan, David Shearer, reagierte zurückhaltend auf das Abkommen. Allen müsse bewusst sein, dass es sich nur um "einen Schritt auf dem Weg zum Frieden" handele. Dieser lege allerdings "das Fundament für alles, was folgt".
Der Unterzeichnung des Friedensabkommens waren wochenlange Verhandlungen unter Vermittlung der Entwicklungsbehörde (Igad), einem Zusammenschluss nordostafrikanischer Staaten, vorausgegangen. Um Druck auf die Konfliktparteien auszuüben, hatte der UN-Sicherheitsrat Mitte Juli ein Waffenembargo gegen den Südsudan verhängt.
Das Land hatte 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Im Dezember 2013 begannen bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Präsident Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Machar. Die Konfliktparteien handelten in den vergangenen Jahren mehrere Friedensabkommen aus, die jedoch alle gebrochen wurden.
In dem Konflikt im Südsudan wurden zehntausende Menschen getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben. Der Konflikt löste eine humanitäre Krise aus, wiederholt gab es im Südsudan Hungersnöte.
(S.A.Dudajev--DTZ)