EU: Frankreich muss Defizitprognose erneut nach oben korrigieren
Wegen des schwachen Wachstums muss Frankreich seine Defizitprognose deutlich nach oben korrigieren: 2019 werde die Neuverschuldung wieder auf 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansteigen, erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Mittwoch in Paris. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als bisher geplant. "Wir bleiben aber unter der Drei-Prozent-Marke" der EU, betonte er. Frankreich sei gegenüber den Partnern weiter um "Glaubwürdigkeit" bemüht.
Im Frühjahr hatte sich die französische Regierung in ihrer Meldung an die EU-Kommission noch deutlich optimistischer gezeigt: Sie war von einem Defizit von 2,3 Prozent in diesem Jahr und von 2,4 Prozent im kommenden ausgegangen. Kürzlich hatte Le Maire bereits einräumen müssen, dass die Neuverschuldung mit 2,6 Prozent auch 2018 höher ausfällt als geplant.
Als Grund nennt die Regierung vor allem das schwache Wachstum: Am Montag hatte der Wirtschaftsminister die Prognose für das laufende Jahr sowie für 2019 auf 1,7 Prozent gesenkt. Erwartet worden waren ursprünglich 2,0 Prozent in diesem Jahr und 1,9 Prozent im nächsten. Die EU-Kommission dringt darauf, dass Frankreich in seinen Sparbemühungen nicht nachlässt.
Unter Präsident Emmanuel Macron war das französische Defizit im vergangenen Jahr erstmals wieder unter die Drei-Prozent-Marke gefallen. Die EU hatte das Land daraufhin aus dem seit neun Jahren laufenden Strafverfahren entlassen. (P.Tomczyk--DTZ)