Deutsche Tageszeitung - Stärkste Fraktionen fordern Rücktritt des irakischen Regierungschefs

Stärkste Fraktionen fordern Rücktritt des irakischen Regierungschefs


Stärkste Fraktionen fordern Rücktritt des irakischen Regierungschefs
Stärkste Fraktionen fordern Rücktritt des irakischen Regierungschefs / Foto: ©

Angesichts der Unruhen in Basra haben die zwei stärksten Fraktionen im irakischen Parlament den sofortigen Rücktritt des amtierenden Ministerpräsidenten Haider al-Abadi gefordert. "Wir fordern die Regierung auf, sich beim Volk zu entschuldigen und sofort zurückzutreten", sagte ein Sprecher des Blocks des schiitischen Nationalisten Moktada al-Sadr, eines ehemaligen Verbündeten al-Abadis. Auch ein Sprecher der zweitgrößten Liste, der proiranischen Eroberungsallianz, verurteilte das "Versagen" der Regierung bei der Beilegung der Krise in Basra.

Textgröße ändern:

Das Parlament in Bagdad beriet am Samstag in einer Sondersitzung über die Versorgungskrise in der südirakischen Stadt. Bei Protesten gegen Korruption, Misswirtschaft und massive Probleme bei der Trinkwasserversorgun in Basra starben seit Dienstag mindestens zwölf Menschen.

Al-Abadi wollte eigentlich mit Unterstützung al-Sadrs die neue Regierung bilden. Das Parlament war nach den Wahlen im Mai erst Anfang September erstmals zusammengetreten.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Polizei geht nach Messerattacke in Rotterdam von "terroristischem Motiv" aus

Bei dem tödlichen Messerangriff im Zentrum von Rotterdam hat es sich nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft um ein islamistisches Attentat gehandelt. Die Ermittler gingen bei dem 22-jährigen Tatverdächtigen aus Amersfoort von einem "terroristischen Motiv" aus, teilte die niederländische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Mann hatte am Donnerstag in der niederländischen Hafenstadt einen 32-jährigen Mann aus Rotterdam getötet sowie einen 33-jährigen Schweizer schwer verletzt.

Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur bei israelischem Angriff in Beirut getötet

Die israelische Armee hat bei einem gezielten Luftangriff am Freitag in Beirut einen der ranghöchsten Militärchefs der pro-iranischen Hisbollah getötet. Ibrahim Akil, der die Elite-Einheit Radwan kommandiert hatte, sei "eliminiert" worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Die USA machen Akil unter anderem für den tödlichen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut und für die Geiselnahme von Deutschen und US-Bürgern im Libanon in den 1980er-Jahren verantwortlich.

Bei Irans Hymne sitzengeblieben: Teheran bestellt afghanischen Gesandten ein

Weil ein afghanischer Delegierter beim Abspielen der iranischen Nationalhymne sitzengeblieben war, hat Teheran den Leiter der afghanischen Botschaft ins Außenministerium einbestellt. Wie das Außenministerium am Freitag mitteilte, wurde dem Diplomaten "starker Protest" wegen dieser "nicht den Konventionen entsprechenden und unannehmbaren Handlung" übermittelt. Der Delegierte bei der Konferenz zur Islamischen Einheit in Teheran hatte sich bereits entschuldigt und darauf verwiesen, dass Musik in seinem Land verboten sei.

Bewährungsstrafe wegen Waffenbesitzes in Frankfurt - Anschlagsplan nicht erwiesen

Das Landgericht Frankfurt am Main hat am Freitag einen 28-Jährigen unter anderem wegen des unerlaubten Besitzes von Kriegswaffen zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Der Vorwurf der Planung eines rechtsextremen Anschlags konnte im Verfahren allerdings nicht erwiesen werden, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Für diesen wurde er nicht verurteilt.

Textgröße ändern: