Deutsche Tageszeitung - Baerbock: Unter freigelassenen Geiseln sind erneut vier Deutsch-Israelis

Baerbock: Unter freigelassenen Geiseln sind erneut vier Deutsch-Israelis


Baerbock: Unter freigelassenen Geiseln sind erneut vier Deutsch-Israelis
Baerbock: Unter freigelassenen Geiseln sind erneut vier Deutsch-Israelis / Foto: © AFP

Unter den am Samstag von der radikalislamischen Hamas freigelassenen Geiseln sind erneut vier Deutsch-Israelis. Das bestätigte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der Nacht zum Sonntag im Onlinedienst X, dem ehemaligen Twitter. "Erleichterung und Bangen liegen auch heute so nah beieinander. Unter den freigelassenen Geiseln sind erneut vier deutsche Doppelstaatler", gab Baerbock bekannt.

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"Ich denke an sie und an die, die noch in den Händen der Hamas sind", fügte die Außenministerin hinzu. "Wir arbeiten mit aller Kraft daran, dass auch sie bald in Freiheit sind."

50 Tage nach dem brutalen Überfall auf Israel hatte die Hamas am Samstagabend eine zweite Gruppe von Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen. Wie die israelische Armee mitteilte, kehrten die Freigelassenen nach ihrer Übergabe an das Rote Kreuz über Ägypten auf israelisches Staatsgebiet zurück. Nach Angaben ägyptischer und israelischer Behörden handelt es sich bei den Freigelassenen um 13 Israelis und vier Thailänder. Im Gegenzug ließ Israel 39 palästinensische Gefangene frei.

Eine erste Gruppe von Geiseln war bereits am Freitag freigelassen worden. Unter den 13 Israelis waren ebenfalls vier Doppelstaatler, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben, sowie mehrere Kinder und Frauen über 70 Jahren. Zusammen mit den israelischen Geiseln waren am Freitag zehn in den Gazastreifen verschleppte Thailänder und ein Philippiner freigelassen worden.

Israel und die Hamas hatten sich am Mittwoch nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht vor, das insgesamt 50 israelische Geiseln der Hamas sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion darauf begann Israel damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14.800 Menschen im Gazastreifen getötet.

(N.Loginovsky--DTZ)

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