Deutsche Tageszeitung - Özdemir will Schuldenbremse um Investitionsklausel ergänzen

Özdemir will Schuldenbremse um Investitionsklausel ergänzen


Özdemir will Schuldenbremse um Investitionsklausel ergänzen
Özdemir will Schuldenbremse um Investitionsklausel ergänzen / Foto: © AFP

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat dazu aufgerufen, die Schuldenbremse um eine Investitionsklausel zu ergänzen. "Wir bekennen uns zur Schuldenbremse, aber zu einer guten Schuldenbremse", sagte Özdemir am Samstag auf dem Grünen-Parteitag in Karlsruhe. Dabei müsse nicht nur das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts berücksichtigt werden, sondern auch das vorherige Urteil desselben Gerichts, wonach Maßnahmen gegen die Klimakrise nicht aufgeschoben werden dürfen.

Textgröße ändern:

"Beide Urteile gelten", hier dürfe es "nicht nur Rosinenpickerei geben", sagte Özdemir. Die Richtersprüche zusammen definierten den politischen Handlungsraum. Die Politik müsse sowohl die Schuldenbremse beachten als auch das Klima schützen. Die geltenden Regeln für die Kreditaufnahme kritisierte Özdemir als zu wenig flexibel mit Blick auf notwendige Investitionen. "Wenn du im Dach ein Loch hast und es regnet rein und du reparierst es nicht wegen der Schuldenbremse, dann ist das Gegenteil von klug", gab er zu bedenken.

Özdemir stimmte seine Partei auf ein hartes Ringen in der Ampel-Koalition über den weiteren Weg ein: "Die nächsten Wochen und Monate werden beinhart werden." Dabei würden sich alle bewegen müssen, anders geht es nicht". Auch die Grünen würden "über den eigenen Schatten springen müssen". Kernpunkt werde sein, "nachhaltiges Wirtschaften so zu gestalten,dass die Zustimmung der Bevölkerung dafür gewonnen werden kann". Die Grünen müssten nachweisen, "dass Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg zusammengehen." In der Wirtschaft sei diese Botschaft schon längst angekommen.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: