Deutsche Tageszeitung - USA: Trump will Entscheidung über das Iran-Abkommen verkünden

USA: Trump will Entscheidung über das Iran-Abkommen verkünden


USA: Trump will Entscheidung über das Iran-Abkommen verkünden
USA: Trump will Entscheidung über das Iran-Abkommen verkünden / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump will seinen mit Spannung erwarteten Beschluss zum Atom-Abkommen mit dem Iran am Freitag (18.45 Uhr MESZ) bekanntgeben. Dies teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, am Donnerstag in Washington mit. Zum Inhalt des Beschlusses äußerte sie sich nicht.

Textgröße ändern:

In den US-Medien wird jedoch bereits seit Tagen berichtet, dass Trump dem Abkommen die erneute "Zertifizierung" verweigern wolle. Gemeint ist damit die per Gesetz alle 90 Tagen anstehende Bestätigung des Präsidenten gegenüber dem Kongress, dass der Iran sich an die vereinbarten Restriktionen seines Atomprogramms hält und das Abkommen weiter im Interesse der USA ist. Die Frist für die Erneuerung der "Zertifizierung" läuft am Sonntag ab.

Sollte Trump dem Abkommen die erneute Bestätigung verweigern, würde dies der mühsam ausgehandelten Vereinbarung von 2015 einen schweren Schlag versetzen. Den Ausstieg der USA aus dem Abkommen würde es allerdings noch nicht bedeuten. Vielmehr würde dann eine Frist von 60 Tagen anlaufen, in welcher der Kongress darüber zu entscheiden hat, ob er die aufgrund des Abkommens ausgesetzten Strafmaßnahmen der USA gegen den Iran wieder in Kraft setzt.

Der Kongress muss diese Sanktionen nicht zwingend erneut verhängen. Sollte er dies aber tun, würde dies den Fortbestand des Atomabkommens akut gefährden - auch ohne formale Ausstiegserklärung der USA. Teheran könnte Washington dann einen Bruch des Abkommens vorwerfen und seinen Ausstieg aus der Vereinbarung erklären.

Die Wiederinkraftsetzung der Strafmaßnahmen wäre auch ein schwerer Affront gegen die übrigen Unterzeichnerstaaten des nach jahrelangen Verhandlungen geschlossenen Abkommens. Dies sind die neben den USA die übrigen vier UN-Vetomächte China, Frankreich, Großbritannien und Russland sowie Deutschland.

Trump hat das Iran-Abkommen immer wieder massiv kritisiert. Er bezeichnete es als "Blamage" für die USA und den "schlimmsten jemals ausgehandelten Deal". Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bescheinigt dem Iran allerdings, sich an die Nuklear-Auflagen zu halten, die das Land daran hindern sollen, die Atombombe zu entwickeln.  (U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Beschädigtes Ostsee-Kabel: Finnische Behörden vermuten Sabotage

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland verdächtigen die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker der "schweren Sabotage". Die Ermittler würden dem Verdacht nachgehen, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Panamas Präsident schließt Verhandlungen über Panamakanal aus

Der Präsident von Panama hat jegliche Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal ausgeschlossen. "Es gibt nichts zu besprechen", sagte Präsident José Raúl Mulino am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Der Kanal ist panamaisch und gehört Panamaern. Es gibt keine Möglichkeit, irgendein Gespräch über diese Tatsache zu beginnen, die das Land Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat."

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Textgröße ändern: