Abbas begrüßt Versöhnungsabkommen zwischen Fatah und Hamas
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat das Versöhnungsabkommen zwischen seiner Fatah-Bewegung und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas begrüßt. Abbas sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, das bei Verhandlungen in Kairo erreichte Abkommen sei eine "endgültige Vereinbarung" zur Beilegung des jahrelangen Streits.
Das ergebe sich für ihn aus dem detaillierten Bericht der Fatah-Delegation, den er erhalten habe. Er habe die Delegation angewiesen, das Abkommen umgehend zu unterzeichnen, sagte Abbas.
Zuvor hatte die Hamas einen Durchbruch bei den Verhandlungen mit der rivalisierenden Fatah verkündet. Sie nannte aber keine Einzelheiten zu der Vereinbarung. Von Fatah-Seite hieß es, gegen Mittag werde es eine Pressekonferenz am Tagungsort in der ägyptischen Hauptstadt geben.
Nach Angaben eines an den Verhandlungen beteiligten ranghohen Vertreters sollen gemäß dem Abkommen 3000 Polizisten der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen und an den Grenzen zu Israel und Ägypten stationiert werden. Die Autonomiebehörde, die international anerkannte Palästinenserregierung, wird demnach ermächtigt, "all ihre Verantwortung im zivilen und im Sicherheitsbereich zu übernehmen".
Die beiden Palästinenserorganisationen standen sich seit Jahren feindlich gegenüber. Die Hamas ist seit 2007 im Gazastreifen an der Macht. Sie hatte sich dort in bewaffneten Auseinandersetzungen gegen die gemäßigte Fatah durchgesetzt. Die Fatah regiert im Westjordanland.
Den Versöhnungsgesprächen in Kairo stimmten Hamas und Fatah auf Druck Ägyptens zu. Ziel waren unter anderem die Bildung einer Einheitsregierung für die Palästinensergebiete sowie Neuwahlen. Ein besonders umstrittenes Thema bei den Verhandlungen war die Zukunft des bewaffneten Arms der Hamas, dem 25.000 Kämpfer angehören.
(I.Beryonev--DTZ)