Deutsche Tageszeitung - Deutschland: Erneut Streiks gegen Personalnotstand in Kliniken

Deutschland: Erneut Streiks gegen Personalnotstand in Kliniken


Deutschland: Erneut Streiks gegen Personalnotstand in Kliniken
Deutschland: Erneut Streiks gegen Personalnotstand in Kliniken / Foto: ©

Klinikbeschäftigte in mehreren Bundesländern haben erneut gegen den Personalnotstand gestreikt. Am Dienstag legten Krankenhausmitarbeiter in Bayern und Hessen zeitweise die Arbeit nieder, Aktionen gab es auch in Baden-Württemberg, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Allein am Universitätsklinikum Gießen-Marburg beteiligten sich demnach rund 450 Beschäftigte, in Frankfurt am Main 200.

Textgröße ändern:

In Nordrhein-Westfalen waren die Beschäftigten der Universitätsklinik Düsseldorf an beiden Tagen zu einem 48-stündigen Warnstreik aufgerufen - betroffen waren Operationssäle, Ambulanzen, Krankentransporte und Essensversorgung. Für Mittwoch sind weitere Streiks auch in Rheinland-Pfalz geplant. Erstmals wollen sich auch Beschäftigte eines katholischen Krankenhauses, der Marienhausklinik Ottweiler im Saarland, den Streiks anschließen. Verdi kritisiert die psychisch und gesundheitlich untragbaren Arbeitsbedingungen aufgrund der akuten Personalnot und fordert bundesweit Kliniken zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung auf. "Die Arbeitgeber sind in der Verantwortung, die Arbeit so zu organisieren, dass die Beschäftigten nicht krank werden", erklärte das für die Gesundheitspolitik zuständige Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler.

Die Gewerkschaft will mit den Streiks auch Druck auf die bevorstehenden Sondierungen über eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen in Berlin machen. Verdi-Chef Frank Bsirske erklärte, alle Parteien hätten vor der Wahl versprochen, dass sie das Thema Pflege anpacken wollten. "Wir brauchen gesetzliche Lösungen gegen den Personalmangel, sonst droht ein Kollaps in der Pflege", forderte er.

"Zur Linderung der schlimmsten Not brauchen wir sehr bald ein Sofortprogramm, damit keine Pflegekraft mehr allein auf einer Station Dienst machen muss, vor allem nachts nicht", erklärte Bsirske. Außerdem müsse ausreichend Zeit für die Ausbildung eingeplant werden.

Bereits am 19. September hatte es in mehreren Bundesländern Klinikstreiks gegeben. Verdi fordert unter anderem die Festlegung einer Mindestpersonalausstattung sowie Regelungen zum Belastungsausgleich, falls die tarifvertraglichen Vorgaben nicht eingehalten werden. Bundesweit fehlen nach Berechnungen von Verdi 162.000 Stellen in Krankenhäusern, allein 70.000 Stellen für Pflegefachkräfte.  (U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

20 Todesopfer bei erneuter Explosions-Welle im Libanon - Warnungen vor Eskalation

Nach einer weiteren Welle tödlicher Explosionen im Libanon am Mittwoch wächst die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, dass die Zahl der durch "feindliche Explosionen" getöteten Menschen auf 20 gestiegen sei. Zudem seien 450 weitere Menschen verletzt worden. Das Weiße Haus warnte vor einer "Eskalation jeglicher Art". "Wir glauben nicht, dass der Weg zur Lösung dieser Krise über zusätzliche Militäroperationen führt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, vor Journalisten.

Zahl der Todesopfer durch neue Explosions-Welle im Libanon steigt auf 20

Die Zahl der Todesopfer durch eine weitere Welle von Explosionen im Libanon ist nach Regierungsangaben auf mindestens 20 gestiegen. Durch die "feindlichen Explosionen" von Funksprechgeräten seien 20 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Beirut am Mittwochabend.

Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris in zwei Schlüsselstaaten vor Trump

In einer neuen Umfrage zur US-Präsidentschaftswahl liegt die demokratische Kandidatin Kamala Harris in zwei besonders wichtigen Bundesstaaten deutlich vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Laut der am Mittwoch von der Quinnipiac-Universität veröffentlichten Erhebung lag Harris in Pennsylvania bei 51 Prozent der Stimmen, während Trump 45 Prozent verzeichnete. In Michigan war das Verhältnis demnach 50 zu 45 Prozent.

Mindestens 14 Tote und 450 Verletzte bei weiterer Welle von Explosionen im Libanon

Einen Tag nach der Explosion hunderter Pager von Hisbollah-Mitgliedern im Libanon sind bei einer weiteren Welle von Explosionen nach Regierungsangaben mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Regierung und von Hisbollah-Vertretern explodierten am Mittwoch zahlreiche Walkie-Talkies, nachdem am Vortag mobile Funkempfänger, sogenannte Pager, betroffen waren. Die Hisbollah drohte Israel mit Vergeltung. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte, der Schwerpunkt des Krieges verschiebe sich in Richtung Norden. Der UN-Sicherheitsrat berief eine Dringlichkeitssitzung ein.

Textgröße ändern: