Deutsche Tageszeitung - UN-Komitee erlässt weltweites Hafenverbot für vier verdächtige Schiffe

UN-Komitee erlässt weltweites Hafenverbot für vier verdächtige Schiffe


UN-Komitee erlässt weltweites Hafenverbot für vier verdächtige Schiffe
UN-Komitee erlässt weltweites Hafenverbot für vier verdächtige Schiffe / Foto: ©

Ein Expertenkomitee des UN-Sicherheitsrats für die Strafmaßnahmen gegen Nordkorea hat für vier Schiffe mit "unzulässigen Waren" an Bord ein weltweites Hafenverbot ausgesprochen. Der Koordinator des Komitees, Hugh Griffiths, sprach am Montag (Ortszeit) in New York von einem Präzedenzfall in der Geschichte der Vereinten Nationen. Seit dem 5. Oktober dürften die betroffenen Schiffe nicht in einen Hafen einlaufen.

Textgröße ändern:

Griffiths äußerte sich am Ende der zweiten UN-Sitzung zur Umsetzung der gegen Nordkorea verhängten Sanktionen. Aus mit dem Fall befassten Kreisen verlautete, die vier Schiffe hätten Kohle, Eisen und Fisch aus Nordkorea an Bord. Diese Waren dürfen gemäß einer Resolution des UN-Sicherheitsrats vom August nicht von Nordkorea exportiert werden.

Weiter hieß es, bei den Schiffen handele es sich um die Frachter "Petrel 8", "Hao Fan 6", "Tong San 2" und "Jie Shun". Nach Angaben der Internetseite marinetraffic.com fuhren die ersten drei unter der Flagge der Komoren. Über die Beflaggung der "Jie Shun" gibt die Seite keine Auskunft.

Der amtierende Vorsitzende des Komitees, Inigo Lambertini, sagte, eine wirksame Anwendung der Strafmaßnahmen sei unerlässlich. Der nordkoreanische UN-Botschafter Ja Song Nam hatte die USA vergangene Woche beschuldigt, mit Sanktionen gegen arme Länder deren wirtschaftliche Entwicklung zu behindern und die "moderne Zivilisation zu zerstören".

Die US-Regierung war der treibende Motor bei der Verhängung der Sanktionen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) als Reaktion auf deren Atomwaffen- und Raketentests. Russland und Nordkoreas engster Verbündeter China hatten die Strafmaßnahmen im UN-Sicherheitsrat zuletzt mitgetragen.

US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea Ende September in einer Rede vor der UN-Vollversammlung mit "völliger Zerstörung" gedroht, sollte Pjöngjang im Konflikt um sein Atom- und Raketenprogramm nicht einlenken. Am Samstag erklärte er, diplomatische Bemühungen zur Beilegung des Atomstreits seien durchweg gescheitert.

Am Donnerstag sagtee Trump nach einem Treffen mit ranghohen Militärs im Weißen Haus, diese Sitzung könne die "Ruhe vor dem Sturm" sein. Die USA hatten in der Vergangenheit wiederholt betont, dass sie im Atomstreit mit Pjöngjang ein militärisches Vorgehen nicht ausschließen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Panamas Präsident schließt Verhandlungen über Panamakanal aus

Der Präsident von Panama hat jegliche Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal ausgeschlossen. "Es gibt nichts zu besprechen", sagte Präsident José Raúl Mulino am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Der Kanal ist panamaisch und gehört Panamaern. Es gibt keine Möglichkeit, irgendein Gespräch über diese Tatsache zu beginnen, die das Land Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat."

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Aktivisten: Für zahlreiche Todesurteile verantwortlicher General in Syrien gefasst

Sicherheitskräfte der neuen Führung in Syrien haben Aktivisten zufolge einen General festgenommen, der für zahlreiche Todesurteile im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis verantwortlich sein soll. General Mohammed Kandscho Hassan, der Chef der Militärjustiz unter der Herrschaft des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Chef, sei mit 20 Begleitern in der Ortschaft Chirbet al-Maasa gefasst worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Textgröße ändern: