Razzia wegen Betrugsverdachts bei niedersächsischem AfD-Landeschef Hampel
Wegen Betrugsvorwürfen hat die Lüneburger Staatsanwaltschaft am Montagmorgen die Privatwohnung des niedersächsischen AfD-Chefs Armin-Paul Hampel sowie die Landesgeschäftsstelle seiner Partei durchsuchen lassen. Die Razzia stehe im Zusammenhang mit einem im April 2017 durch eine Strafanzeige ausgelöstem Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts des Betrugs, teilte die Behörde dazu mit. Es deutete sich allerdings bereits eine teilweise Entlastung Hampels an.
Der 60-jährige frühere ARD-Journalist ist auch Mitglied im AfD-Bundesvorstand. Bei der Bundestagswahl zog er über die Landesliste seiner Partei in den Bundestag ein. Betroffen von der Razzia durch Polizisten waren demnach Hampels Privatanschrift im Landkreis Uelzen sowie die niedersächsische AfD-Zentrale in Lüneburg.
Hampel sei "zum Ende der Durchsuchungsmaßnahmen zu diesen hinzugekommen", erklärte die Staatsanwaltschaft. Hampel selbst bestreite alles Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft wies "nachdrücklich" darauf hin, dass für Beschuldigte in einem Ermittlungsverfahren die Unschuldsvermutung gelte.
Hampel wurde laut Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, ein professionelles Kameraequipment nebst Zubehör an den AfD-Landesverband verkauft und nicht geliefert haben. In der AfD-Landesgeschäftsstelle sei nun aber ein solches Equipment und an Hampels Privatanschrift eine entsprechende Rechnung gefunden worden.
"Nach vorläufiger Einschätzung hat sich der Vorwurf des Betrugs im Hinblick auf das Kameraequipment somit nicht bestätigt", erklärten die Ermittler. Hinsichtlich des Vorwurfs, dass Hampel einen Wahlwerbespot doppelt beim Landesverband abgerechnet haben soll, dauerten die Ermittlungen noch an.
(W.Novokshonov--DTZ)