Deutsche Tageszeitung - Talabani: Ärger über kurdische statt irakischer Flagge

Talabani: Ärger über kurdische statt irakischer Flagge


Talabani: Ärger über kurdische statt irakischer Flagge
Talabani: Ärger über kurdische statt irakischer Flagge / Foto: ©

Vor dem Hintergrund kurdischer Unabhängigkeitsbestrebungen ist im Irak Kritik daran laut geworden, dass der Sarg des verstorbenen irakischen Ex-Präsidenten Dschalal Talabani mit einer kurdischen Fahne und nicht einer irakischen Flagge eingehüllt worden war. Die Abgeordnete Ala Talabani, die eine Nichte von Iraks erstem kurdischen Staatschef ist, hob am Samstag hervor, dass für die Beerdigung am Freitag in Suleimanija in der autonomen Kurdenregion im Nordirak eine irakische Flagge gekauft worden sei.

Textgröße ändern:

"Wir waren überrascht, das sie nicht mehr da war", sagte Ala Talabani. Der einflussreiche Politiker Ammar al-Hakim, ein arabischer Schiit, forderte eine "Entschuldigung" für das Fehlen der irakischen Flagge. Der Sprecher der einflussreichen paramilitärischen Badr-Organisation, die vom Iran unterstützt wird, sprach von einem Fehler des Präsidenten der kurdischen Autonomieregion, Massud Barsani, und dessen Frau. "Sie haben es mit Absicht gemacht", sagte Karim al-Nuri. Das Thema wurde auch rege in den sozialen Online-Netzwerken diskutiert, die Regierung der Kurdenregion wollte keine Stellungnahme abgeben.

Talabani war am Dienstag im Alter von 83 Jahren in Deutschland gestorben. Er war von 2005 bis 2014 irakischer Präsident gewesen und als einende Kraft in dem Land angesehen worden. Zu seiner Beerdigung kamen zehntausende Menschen, darunter hochrangige irakische Regierungsvertreter.

Knapp eine Woche vor Talabanis Tod hatten sich die Bewohner der nordirakischen Kurdenregion in einem umstrittenen Referendum nahezu geschlossen für eine Unabhängigkeit von Bagdad ausgesprochen. Ebenso wie die irakische Regierung erkennen die USA sowie die Nachbarländer Iran und Türkei das Votum nicht an.  (A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Abstimmung über Amtsenthebungsverfahren gegen Südkoreas Interimspräsidenten Han

Das südkoreanische Parlament stimmt am Freitag über die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Interimspräsident Han Duck Soo ab. Die Opposition hat die Abstimmung beantragt, weil Han sich geweigert hatte, drei neue Richter für das Verfassungsgericht zu ernennen, um die Amtsenthebung seines suspendierten Vorgängers Yoon Suk Yeol zu vollziehen. Yoon war Mitte Dezember mit Hilfe von Stimmen aus seiner konservativen PP-Partei suspendiert worden, nachdem er kurzzeitig das Kriegsrecht ausgerufen hatte.

Steinmeier teilt Entscheidung über Auflösung des Bundestags mit

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilt am Freitag seine Entscheidung darüber mit, ob er den Bundestag auflöst und damit den Weg für eine vorgezogene Neuwahl freimacht. Geplant ist ein Pressestatement Steinmeiers in Schloss Bellevue (11.00 Uhr). Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 16. Dezember im Parlament die Vertrauensfrage verloren hatte, hatte er Steinmeier vorgeschlagen, den Bundestag aufzulösen.

Beschädigtes Ostsee-Kabel: Finnische Behörden vermuten Sabotage

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland verdächtigen die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker der "schweren Sabotage". Die Ermittler würden dem Verdacht nachgehen, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Textgröße ändern: