"Ruhe vor Sturm" - Trump entfacht mit vager Andeutung Spekulationen
Mit ominösen Äußerungen über eine "Ruhe vor dem Sturm" hat US-Präsident Donald Trump heftige Spekulationen über sein weiteres Vorgehen in außenpolitischen Konflikten ausgelöst. Trump sagte nach einem Treffen mit ranghohen Militärs im Weißen Haus, diese Sitzung könne "die Ruhe vor dem Sturm" gewesen sein. Auf Nachfragen von Reportern wollte er nicht konkretisieren, was er damit meinte.
Themen seines Treffens mit den Militärs waren der Konflikt um das nordkoreanische Raketen- und Atomprogramm, das von Trump heftig kritisierte Atomabkommen mit dem Iran und der Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Auch am Tag danach wollte der Präsident nicht konkreter werden. Auf die erneute Nachfrage von Journalisten, was er mit dem "Sturm" gemeinst hatte, "Sie werden es erfahren."
Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders sagte auf Fragen von Reportern, ob Trump eine "militärische Aktion" oder ein "bestimmtes Land" gemeint habe, er habe wohl keinen speziellen Konfliktherd im Sinn gehabt: "Ich denke, er hat nur einen allgemeinen Kommentar gemacht. Ich weiß von nichts Besonderem, auf das er sich bezogen hat."
Die Sprecherin sagte, die US-Regierung übe weiterhin "maximalen wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf Länder wie Nordkorea aus". Zugleich behalte der Präsident aber "alle seine Optionen auf dem Tisch".
Trump hatte dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un im September in einer Rede bei den Vereinten Nationen mit der völligen Vernichtung seines Landes gedroht. Er hatte zudem seine harsche Kritik an dem 2015 geschlossenen Atomabkommen mit Teheran erneuert und will in den nächsten Tagen eine Entscheidung dazu verkünden.
Laut US-Zeitungsberichten will Trump das Abkommen nicht aufkündigen, sondern lediglich offiziell feststellen, dass sich der Iran nicht an dessen Auflagen hält. Damit würde dem Kongress eine 60-tägige Frist gesetzt, über die Inkraftsetzung von Sanktionen gegen den Iran zu entscheiden. (V.Korablyov--DTZ)