Friedensnobelpreis an Anti-Atomwaffenbewegung ICAN
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican). Das gab das Nobelpreis-Komitee am Freitag in Oslo bekannt. Die Organisation werde für ihren seit einem Jahrzehnt andauernden Kampf für eine atomwaffenfreie Welt gewürdigt. Ican hatte sich maßgeblich für die erst in diesem Jahr erfolgte Verabschiedung eines Verbots von Atomwaffen durch die Vereinten Nationen eingesetzt.
Ican erhalte die Auszeichnung für ihre Arbeit, mit der sie auf die "katastrophalen humanitären Folgen" von Atomwaffen aufmerksam mache und für ihre "bahnbrechenden Bemühungen", ein Verbot solcher Waffen auf Basis eines Vertrags zu erreichen, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen. Der diesjährige Friedensnobelpreis sei auch ein Aufruf an alle Atommächte, "ernsthafte Verhandlungen" mit dem Ziel einer schrittweisen und "sorgfältig überprüften Vernichtung" der fast 15.000 Atomwaffen in der Welt zu beginnen.
Die Organisation war im Jahr 2007 am Rande einer Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag in Wien von mehr als 300 Nichtregierungsorganisationen gegründet worden. Sie setzte sich unter anderem für das weltweite Verbot von Atomwaffen ein, das am 7. Juli von 122 UN-Mitgliedstaaten beschlossen worden war. Die Vereinbarung gilt allerdings als weitgehend symbolisch, weil die Atommächte sie nicht unterzeichnet haben.
Der Friedensnobelpreis ist mit neun Millionen Schwedischen Kronen (945.000 Euro) dotiert und wird am 10. Dezember in Oslo überreicht. (U.Stolizkaya--DTZ)