US-Waffenlobby NRA nach Blutbad von Las Vegas zu Zugeständnis bereit
Nach dem Blutbad von Las Vegas ist die mächtige Waffenlobby NRA zu einem Zugeständnis bereit. Die US-Behörden müssten "sofort" überprüfen, ob die Vorrichtung zur Umrüstung von halbautomatischen auf vollautomatische Waffen "dem Bundesgesetz entspreche", erklärten die Chefs der National Rifle Association, Wayne La Pierre und Chris Cox, am Donnerstag. Sie gingen davon aus, dass eine "verstärkte Kontrolle" nötig sei. Üblicherweise lehnt die NRA Restriktionen vehement ab.
Der Verkauf automatischer Waffen ist in den USA seit den 80er Jahren weitgehend verboten, die Vorrichtung zur Umrüstung, der sogenannte "bump stock", ist aber legal zu erwerben. Damit hatte der Attentäter von Las Vegas am Sonntagabend tausende Schüsse in die Zuschauermenge bei einem Country-Musik-Festival abgefeuert und 58 Menschen getötet. Fast 500 weitere wurden verletzt.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, begrüßte die Vorschläge der NRA und anderer Gruppen und erklärte, "gerne Teil der Debatte zu sein". Präsident Donald Trump hatte sich nach der Tat grundsätzlich offen für Gespräche über das in den USA überaus laxe Waffenrecht gezeigt. "Wir werden im weiteren Verlauf der Zeit über die Waffengesetze sprechen", sagte er.
Sein Vorgänger Barack Obama war mit diversen Anläufen zur Verschärfung des Waffenrechts am Widerstand der Republikaner im Kongress gescheitert. Dass Trump sich auf weitgehende Restriktionen des privaten Waffenbesitzes einlässt, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Während des Wahlkampfs hatte er sich mit der NRA verbündet, welche die Kandidatur des Rechtspopulisten unterstützte.
(A.Nikiforov--DTZ)