Deutsche Tageszeitung - Militär in Myanmar wirft Rohingya-Rebellen Brandstiftung in eigenen Dörfern vor

Militär in Myanmar wirft Rohingya-Rebellen Brandstiftung in eigenen Dörfern vor


Militär in Myanmar wirft Rohingya-Rebellen Brandstiftung in eigenen Dörfern vor
Militär in Myanmar wirft Rohingya-Rebellen Brandstiftung in eigenen Dörfern vor / Foto: ©

Die Armee in Myanmar hat Rohingya-Rebellen vorgeworfen, Angehörige ihrer eigenen Minderheit durch Brandstiftung in die Flucht zu treiben. Ein Kämpfer der Arakan Rohingya Salvation Army (Arsa) habe sieben Häuser in einem Dorf im westlichen Bundesstaat Rakhine angezündet, erklärte Armeechef Min Aung Hlaing am Donnerstag im sozialen Netzwerk Facebook. Sicherheitskräfte hätten den Dorfbewohnern geholfen, die Brände am Mittwochmorgen zu löschen.

Textgröße ändern:

Das Militär in Myanmar wirft den Rebellen immer wieder vor, Häuser von Rohingya niederzubrennen und dadurch noch mehr Menschen zur Flucht zu zwingen. Dagegen berichteten Rohingya-Flüchtlinge, die es ins benachbarte Bangladesch geschafft haben, die Armee habe ihre Häuser angezündet.

Auch die UNO sprach im Zusammenhang mit dem Vorgehen der myanmarischen Armee gegen die Rohingya von "ethnischen Säuberungen", international hagelte es Kritik. Von unabhängiger Seite sind die Angaben der Konfliktparteien nur schwer zu überprüfen, da Journalisten und Beobachter keinen freien Zugang in das Konfliktgebiet erhalten.

Innerhalb von sechs Wochen flohen nach UN-Angaben mehr als eine halbe Million Angehörige der muslimischen Minderheit vor der Gewalt in Rakhine nach Bangladesch. Alleine in dieser Woche überquerten 4000 bis 5000 Flüchtlinge täglich die Grenze zu Bangladesch, wie dortige Behörden angaben.

Der Konflikt in Myanmar war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Die Rohingya gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit. Die Muslime in dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar sind seit Jahren Repressionen ausgesetzt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Beschädigtes Ostsee-Kabel: Finnische Behörden vermuten Sabotage

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland verdächtigen die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker der "schweren Sabotage". Die Ermittler würden dem Verdacht nachgehen, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Panamas Präsident schließt Verhandlungen über Panamakanal aus

Der Präsident von Panama hat jegliche Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal ausgeschlossen. "Es gibt nichts zu besprechen", sagte Präsident José Raúl Mulino am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Der Kanal ist panamaisch und gehört Panamaern. Es gibt keine Möglichkeit, irgendein Gespräch über diese Tatsache zu beginnen, die das Land Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat."

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Textgröße ändern: