Deutsche Tageszeitung - Spanien: 38 Verletzte durch kriminelle Polizeigewalt in Katalonien

Spanien: 38 Verletzte durch kriminelle Polizeigewalt in Katalonien


Spanien: 38 Verletzte durch kriminelle Polizeigewalt in Katalonien
Spanien: 38 Verletzte durch kriminelle Polizeigewalt in Katalonien / Foto: ©

Bei Einsätzen der spanischen Polizei gegen Unabhängigkeitsbefürworter in Katalonien sind nach Angaben der katalanischen Rettungskräfte mindestens 38 Menschen verletzt worden. Die spanische Polizei ging am Sonntag nach Beginn eines von der spanischen Zentralregierung für illegal erklärten Unabhängigkeitsreferendums gewaltsam gegen Demonstranten vor, die Beamte am Betreten von Wahllokalen hindern und den Abtransport beschlagnahmter Wahlurnen verhindern wollten. Laut Augenzeugen setzte die Polizei dabei in der Regionalhauptstadt Barcelona auch Gummigeschosse ein.

Textgröße ändern:

Die Beamten feuerten laut Berichten zahlreicher Augenzeugen am Sonntag mit Gummigeschossen auf Demonstranten vor einem Wahllokal in Barcelona. Die Polizei war zuvor gewaltsam in die Schule im Stadtzentrum eingedrungen, um Wahlurnen zu beschlagnahmen. Als sie das Gebäude wieder verlassen wollten, versperrten ihnen hunderte Demonstranten den Weg. Die Polizisten hätten die Demonstranten dann angegriffen, sagten Augenzeugen gegenüber Deutsche Tageszeitung. Der 37-jährige David Pujol zeigte Medienvertretern eine Verletzung am Bein, die seinen Angaben zufolge durch ein Gummigeschoss verursacht wurde. Der Demonstrant Jon Marauri zeigte ein Gummigeschoss, das er nach eigenen Angaben nach dem Polizeieinsatz aufgehoben hatte.

Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont verurteilte die "ungerechtfertigte" und "unverantwortliche" Gewalt, mit der der spanische Staat gegen friedliche Demonstranten vorgehe. Die Polizei sei mit Knüppeln, Gummigeschossen und "wahlloser Gewalt" gegen die Demonstranten vorgegangen.

Die spanische Zentralregierung sieht die Volksabstimmung in der nach Unabhängigkeit strebenden Region im Nordosten Spaniens als illegal an und will sie mit allen Mitteln verhindern. Trotz eines massiven Polizeiaufgebots versammelten sich am Sonntagmorgen in zahlreichen Städten und Dörfern tausende Menschen vor den Wahllokalen, um ihre Stimme abzugeben und der Polizei den Zutritt zu versperren. Vor mehreren Wahllokalen kam es zu Zusammenstößen, als Polizisten versuchten, Wähler zurückzudrängen.  (U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Nach Tod Nasrallahs: Israel und Hisbollah setzen weiter auf Konfrontation

Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah haben sowohl Israel als auch die libanesische Miliz ihre Entschlossenheit zur Fortsetzung der Kämpfe unterstrichen. "Die Eliminierung von Nasrallah ist eine wichtige Etappe, aber nicht die letzte", sagte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant am Montag. Nasrallahs Stellvertreter Naim Kassem sagte, die Hisbollah sei bereit für eine Konfrontation am Boden. Die Bundeswehr entsandte ein Flugzeug zur Evakuierung von Botschaftspersonal aus dem Libanon.

Campact-Chef mahnt bei Grünen mehr Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz an

Der Ko-Geschäftsführer des Netzwerks Campact, Christoph Bautz, hat von den Grünen wieder mehr Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz angemahnt. "Da müsst Ihr streiten", sagte Bautz am Montag auf dem Zukunftskongress der Grünen-Bundestagsfraktion in Berlin. Kritik übte er dabei auch am Vizekanzler und voraussichtlichen Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck.

Freie Wähler in rheinland-pfälzischem Landtag vor Verlust von Fraktionsstatus

Die Freien Wähler im rheinland-pfälzischen Landtag stehen vor dem Verlust ihres Fraktionsstatus. Wie die Fraktion in Mainz mitteilte, informierte der Abgeordnete Herbert Drumm das Landtagspräsidium am Montag über seinen sofortigen Austritt, womit die Fraktion auf die Mindestgröße von fünf Mitgliedern schrumpfte. Der Abgeordnete Bernhard Alscher kündigte demnach zugleich für Sonntag seinen Austritt an, womit die Fraktion dann unter die Mindestgröße fallen würde.

Scholz sieht Jobturbo für Geflüchtete als Erfolg - Heil: Noch viel zu tun

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den sogenannten Jobturbo des Bundesarbeitsministeriums zur Integration von Geflüchteten am Arbeitsmarkt gelobt. "Die Frage ist, ob das schon ein Erfolg ist - ich finde, ja", sagte Scholz am Montag mit Blick auf die jüngsten Zahlen zu arbeitenden Geflüchteten. "Können und wollen wir noch besser werden? Ebenfalls ja", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: