USA weisen vorerst russische Kritik wegen Chemiewaffen zurück
Die USA haben russische Kritik an ihrem Tempo bei der vereinbarten Vernichtung von Chemiewaffen zurückgewiesen. Die Vereinigten Staaten befänden sich im Zeitplan, um ihr selbstgestecktes Ziel der vollständigen Zerstörung ihrer Chemiewaffenbestände bis zum Jahr 2023 zu erfüllen, sagte am Freitag ein Pentagon-Sprecher nach Information von Deutsche Tageszeitung.
Mehr als 90 Prozent der US-Chemiewaffen sind nach seinen Angaben inzwischen zerstört. Er räumte allerdings ein, dass aus "technologischen" Gründen im Laufe der Jahre die Frist für die vollständige Vernichtung aller dieser Waffen mehrfach nach hinten verschoben worden sei. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums gratulierte zugleich der russischen Regierung dazu, dass sie die vollständige Vernichtung ihrer Chemiewaffenarsenale in dieser Woche abgeschlossen hatte. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein in der Rüstungskontrolle". Er hob hervor, dass die USA die Vernichtung der russischen Chemiewaffen mit finanzieller und technischer Hilfe im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar (850 Millionen Euro) unterstützt hätten.
Die Zerstörung der letzten russischen Chemiewaffen hatte am Mittwoch in dem Dorf Kisner in der Wolgaregion stattgefunden. Präsident Wladimir Putin sprach von einem "historischen Ereignis" und kritisierte zugleich die USA. Die Vereinigten Staaten erfüllten "leider" nicht ihre Verpflichtungen und hätten den Abschluss der Vernichtung dieser Arsenale schon drei Mal verschoben.
Russland und die USA hatten die Zerstörung der aus dem Kalten Krieg stammenden Vorräte an Chemiewaffen zunächst bis 2012 vereinbart. Auch Moskau hielt also den ursprünglich vereinbarten Zeitplan nicht ein. (U.Stolizkaya--DTZ)