Ermittler starten Razzia gegen Plünderer bei Hamburger G20-Krawallen
Fast drei Monate nach den Krawallen bei dem Hamburger G20-Gipfel haben Ermittler am Mittwochmorgen eine Razzia gegen mutmaßliche Plünderer gestartet. Es seien 14 Objekte in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Vormittag in der Hansestadt mit. Es gehe dabei um die Plünderungen im Schanzenviertel.
Rund um das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländer Anfang Juli hatte es trotz des Einsatzes von mehr als 20.000 Polizisten schwere Krawalle gegeben. Randalierer lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, zündeten zahlreiche Autos an und plünderten Läden. Hunderte Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt, es gab mehr als 400 Fest- und Ingewahrsamnahmen. Nach den Ereignissen gründete die Polizei die Sonderkommission "Schwarzer Block", um weitere Täter zu ermitteln. Die Beamten stützten sich unter anderem auf Videoaufnahmen und Smartphonefotos, die bei den Krawallen massenhaft entstanden.
Die am Mittwoch vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse seien Ergebnis "intensiver Ermittlungen" der Sonderkommission, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ergebnisse der Razzia wollen die Ermittler am Nachmittag bekanntgeben.
In ersten Strafprozessen wurden inzwischen mehrere G20-Randalierer zu Haft- oder Bewährungsstrafen verurteilt. Dabei ging es um Flaschenwürfe auf Polizisten, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte oder das Mitführen verbotener Pyrotechnik. (I.Beryonev--DTZ)