Deutsche Tageszeitung - USA: Blamage für US-Präsident Trump bei Vorwahlen in Alabama

USA: Blamage für US-Präsident Trump bei Vorwahlen in Alabama


USA: Blamage für US-Präsident Trump bei Vorwahlen in Alabama
USA: Blamage für US-Präsident Trump bei Vorwahlen in Alabama / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump hat bei der Vorwahl seiner Republikaner für einen Sitz im US-Senat eine schwere Blamage hinnehmen müssen: Bei der Wahl im Bundesstaat Alabama verlor Trumps Favorit Luther Strange gegen den populistischen Außenseiter Roy Moore. Wie US-Medien berichten, kommt Moore nach Auszählung der Hälfte der Wahlbüros auf 57 Prozent der Stimmen. Auf Trumps Kandidat Strange entfallen demnach 43 Prozent.

Textgröße ändern:

Eine Paradoxie dieser Vorwahlen war, dass Moore vom früheren Chefstrategen des Präsidenten, Stephen Bannon, unterstützt wurde. Für Strange hingegen setzte sich neben Trump auch das republikanische Partei-Establishment ein. Bestimmt wurde der republikanische Kandidat für die Nachwahl zum Senat im Dezember - mit ihr soll der frühere Senatssitz des heutigen Justizministers Jeff Sessions neu besetzt werden. Strange, der sechs Jahre lang Generalstaatsanwalt von Alabama war, hat das durch Sessions’ Wechsel in die Regierung freigewordene Mandat derzeit provisorisch inne. Er war vom Gouverneur von Alabama als vorläufiger Nachrücker bis zur Wahl ernannt worden.

Sein Kontrahent Moore ist ein Held der religiösen Rechten, der auch internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Er wurde zwei Mal von seinem Posten als Richter am Obersten Gericht von Alabana verbannt: das erste Mal, weil er sich geweigert hatte, ein Monument für die alttestamentarischen Zehn Gebote aus einem Justizgebäude zu entfernen; das zweite Mal, weil er sich über das Urteil des Obersten Gerichts zugunsten der Homo-Ehe hinweggesetzt hatte.

Trump hatte sich am Dienstag noch einmal für seinen Kandidaten starkgemacht. "Er hat mir bewiesen, dass er dich nie im Stich lassen wird", warb der Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter für Strange. Bei einer Versammlung in dem Südstaat hatte er seinen Kandidaten Tage vorher ebenfalls als Anti-Establishment-Mann gepriesen: Strange sei ein "Kämpfer", der die Verhältnisse in Washington verändern wolle.

Der Präsident räumte allerdings zugleich ein, dass er mit seiner Parteinahme in dem Vorwahlkampf ein "großes Risiko" eingegangen sei. Denn wenn Strange scheitere, werde dies auf ihn zurückfallen. Seine Gegner würden dann von einem "schrecklichen Moment" für Trump sprechen.  (V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Atommacht Indien testet erstmals Hyperschallrakete

Die Atommacht Indien hat erstmals eine Hyperschallrakete getestet - und den "Meilenstein" anschließend gefeiert. Die Rakete sei von einer Insel vor der Ostküste des Landes gestartet, teilte Verteidigungsminister Rajnath Singh am Sonntag mit. "Indien hat einen wichtigen Meilenstein erreicht, indem es erfolgreich einen Testflug einer Hyperschallrakete mit großer Reichweite ausgeführt hat."

Erster SPD-Bundestagsabgeordneter fordert Pistorius als Kanzlerkandidaten

In der SPD wächst der Widerstand gegen eine erneute Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz: Als erster Bundestagsabgeordneter forderte nun öffentlich Joe Weingarten aus Rheinland-Pfalz in der "Süddeutschen Zeitung" eine Kandidatur von Verteidigungsminister Boris Pistorius. "Es ist meine klare Meinung, dass wir mit Boris Pistorius in den Wahlkampf ziehen sollten", sagte er nach Angaben vom Sonntag. Er rief die Parteiführung dazu auf, zeitnah mit Scholz eine Lösung zu finden.

Xi warnt mit Blick auf Taiwan vor Überschreiten von "roter Linie"

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat die USA mit Blick auf Washingtons Unterstützung für Taiwan vor dem Überschreiten einer "roten Linie" gewarnt. Die "separatistischen" Bestrebungen Taiwans seien "unvereinbar mit Frieden und Stabilität" in der Region, sagte Xi bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Peru. Gleichzeitig versicherte Xi seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der künftigen US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump.

Vier Monate nach Wahlprotesten in Venezuela: Mehr als 200 Festgenommene wieder frei

Vier Monate nach den Massenprotesten gegen die umstrittene Wiederwahl von Staatschef Nicolás Maduro in Venezuela haben die Behörden mehr als 200 festgenommene Demonstranten freigelassen. Insgesamt seien 225 Inhaftierte wieder auf freiem Fuß, teilte die Staatsanwaltschaft des Landes am Samstag (Ortszeit) mit. Bei den Protesten gegen den Wahlsieg Maduros, dem die Opposition Wahlbetrug vorwirft, waren nach offiziellen Angaben mehr als 2400 Menschen festgenommen worden.

Textgröße ändern: