Deutsche Tageszeitung - Netanjahu besorgt über Wiederaufflammen von Antisemitismus

Netanjahu besorgt über Wiederaufflammen von Antisemitismus


Netanjahu besorgt über Wiederaufflammen von Antisemitismus
Netanjahu besorgt über Wiederaufflammen von Antisemitismus / Foto: ©

Zwei Tage nach der Bundestagswahl hat sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "besorgt" über wachsenden Antisemitismus in Deutschland geäußert. Seine Sorge habe er in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Ausdruck gebracht, hieß es in einer am Dienstag in Jerusalem veröffentlichten Erklärung.

Textgröße ändern:

"Israel ist besorgt über den Anstieg von Antisemitismus in den zurückliegenden Jahren unter politischen Elementen auf der Rechten und auf der Linken", wurde Netanjahu von seinem Büro zitiert. Gegenüber der Kanzlerin erwähnte der israelische Ministerpräsident demnach auch wachsenden Antisemitismus in Deutschland durch den Einfluss "islamistischer Elemente".

Bei der Wahl zog die rechtspopulistische AfD als drittstärkste Kraft in den Bundestag ein; erstmals seit 60 Jahren ist damit wieder eine Rechtsaußenpartei im Bundestag vertreten. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte sich darüber entsetzt gezeigt und erklärt, im Parlament sei nun eine Partei, "die rechtsextremes Gedankengut in ihren Reihen duldet und gegen Minderheiten in unserem Land hetzt".

Netanjahu nahm nicht direkt Bezug auf die AfD. Allerdings forderte er nach Angaben seines Büros die neue Bundesregierung auf, "die Kräfte in Deutschland zu stärken, welche die historische Verantwortung" für den Völkermord an den Juden im Zweiten Weltkrieg akzeptierten. "Israel wendet sich gegen jeden Versuch, den Holocaust zu leugnen", hieß es in der Erklärung.

Der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke hatte im Januar für Empörung gesorgt, indem er eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert und unter Anspielung auf das Berliner Holocaust-Mahnmal von einem "Denkmal der Schande" gesprochen hatte. Ein halbes Jahr zuvor war der AfD-Abgeordnete Wolfgang Gedeon wegen Antisemitismusvorwürfen aus der Stuttgarter Landtagsfraktion ausgetreten.  (P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Trump besucht Käfigkampf-Veranstaltung in New York und wird gefeiert

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat eine Käfigkampf-Veranstaltung in New York besucht und ist dabei von den Kampfsport-Fans gefeiert worden. Die Zuschauer jubelten, als der 78-Jährige am Samstag die Arena im Madison Square Garden in der US-Metropole betrat. Begleitet wurde Trump von mehreren Mitgliedern seines künftigen Führungsteams, darunter Elon Musk und Robert F. Kennedy Jr.

Israelischer Luftangriff auf den Süden Beiruts - Zuvor zu Evakuierung aufgerufen

Die israelische Armee hat erneut einen Luftangriff auf den Süden Beiruts ausgeführt. Auf Bildern von AFPTV war am Sonntagvormittag eine Rauchsäule über dem südlichen Teil der libanesischen Hauptstadt zu sehen, der als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz gilt. Kurz vor dem Angriff hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für das betroffene Gebiet herausgegeben.

Trump will Fracking-Unternehmer Chris Wright zum US-Energieminister machen

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Senegals neue Führung strebt klare Mehrheit bei Parlamentswahl an

Acht Monate nach der Wahl eines neuen Präsidenten wird im Senegal am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Die Wahllokale für die 7,3 Millionen Wahlberechtigten öffnen um 08.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 Uhr MEZ) und schließen um 18.00 Uhr. Das Wahlbündnis YAW von Präsident Bassirou Diomaye Faye und Ministerpräsident Ousmane Sonko hofft auf eine klare Mehrheit in der 165 Sitze zählenden Volksvertretung.

Textgröße ändern: