Prozess gegen mutmaßlichen IS-Chefanwerber in Deutschland vor OLG Celle begonnen
Vor dem Oberlandesgericht (OLG) im niedersächsischen Celle hat am Dienstag der Prozess gegen den mutmaßlichen früheren Chefanwerber der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland begonnen. Der auch als Abu Walaa bekannte Ahmad Abdulaziz Abdullah A. und vier Mittäter sind angeklagt, ein radikalislamisches Netzwerk gebildet und die Ausreise von Dschihadisten in das IS-Gebiet im Nahen Osten organisiert zu haben.
A. soll laut Anklage dabei direkten Kontakt zur IS-Führungsriege unterhalten haben. Er muss sich unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung sowie Terrorfinanzierung verantworten.
Der 33-jährige Prediger war bis zu seiner Festnahme im November nach Angaben von Ermittlern eine Schlüsselfigur in der radikalislamistischen Szene. Der Prozess wird voraussichtlich mindestens bis Januar 2018 dauern.
Das OLG direkt in der Celler Altstadt wurde zu Prozessbeginn stark gesichert. Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten bewachten das Gebäude und liefen Streife. Der Prozess selbst fand in einem Sicherheitssaal statt.
(P.Tomczyk--DTZ)