Türkei: Ministerpräsident hofft nach Wahl auf "neues Kapitel" mit Berlin
Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat die Hoffnung geäußert, nach der Bundestagswahl ein "neues Kapitel" im Verhältnis zu Deutschland aufschlagen zu können, wenn Berlin den türkischen Forderungen nachkommt. "Es ist notwendig, eine neues Kapitel aufzuschlagen und die Beziehungen zu Deutschland zu reparieren. Ich denke, dies ist möglich", sagte Yildirim am Montag in einem aktuellen Interview.
Er machte eine Verbesserung der Beziehungen aber abhängig von Schritten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die Gülen-Bewegung. Deutschland sollte nicht länger Gülen-Anhänger tolerieren und "den PKK-Sympathisanten freien Raum geben", forderte Yildirim. "Dies ist notwendig für eine Normalisierung der Beziehungen zur Türkei."
Sollte Merkel dazu nicht bereit sein, sei das "ihre Sache", sagte der Ministerpräsident. Die türkische Regierung wirft Deutschland seit Monaten vor, nicht hart genug gegen die PKK vorzugehen, obwohl sie auch in Deutschland als Terrororganisation verboten ist. Zudem biete Deutschland Gülen-Anhängern Zuflucht, kritisiert die Führung in Ankara, die die Bewegung für den gescheiterten Militärputsch von Juli 2016 verantwortlich macht. (U.Stolizkaya--DTZ)