Oppermann verteidigt Absage der SPD an Koalitionsverhandlungen
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat die klare Absage seiner Partei an Koalitionsverhandlungen verteidigt. Die Wähler hätten entschieden, "dass der Platz der SPD in der Opposition ist", sagte Oppermann am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Grüne und FDP hätten "im Wahlkampf große Töne gespuckt, die sind jetzt mal in der Verantwortung", fügte er hinzu. "Ich erwarte von diesen Parteien, dass sie sich zusammenraufen".
Oppermann rechtfertigte zugleich, dass SPD-Spitzenkandidat und Parteichef Martin Schulz trotz des historisch schlechten Wahlergebnisses im Amt bleiben solle. Schulz sei "der richtige Parteivorsitzende", er habe die Menschen im Wahlkampf begeistert, es habe viele Neueintritte gegeben. Schulz habe den Erneuerungsprozess in der Partei erst vor wenigen Monaten begonnen, "er wird ihn jetzt fortsetzen".
Zur Frage des Fraktionsvorsitzes sagte Oppermann, dies werde am Montag in den Parteigremien besprochen. Zu Berichten, die bisherige Arbeitsministerin Andrea Nahles solle den Posten übernehmen, wollte er sich nicht äußern. Oppermann sagte, er habe den Posten gerne gemacht als Vorsitzender einer Regierungsfraktion. "Jetzt geht es darum, eine Person zu finden, die als Oppositionsführerin im deutschen Bundestag die SPD anführt", fügte er hinzu.
Die SPD war bei der Wahl laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 20,5 Prozent auf ihr bislang schlechtestes Bundestags-Ergebnis abgerutscht. (I.Beryonev--DTZ)