btw17: Wahlbeteiligung so hoch wie vor vier Jahren
Bei der Bundestagswahl am Sonntag gibt es eine ähnliche Wahlbeteiligung wie vor vier Jahren. Bis zum Nachmittag um 14.00 Uhr gaben 41,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie der Bundeswahlleiter mitteilte. In den letzten Umfragen vor der Wahl lag die Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) deutlich vor der SPD von Herausforderer Martin Schulz. Erstmals ins Parlament einziehen dürfte die AfD.
Die Wahlbeteiligung bis 14.00 Uhr lag um 0,3 Prozentpunkte niedriger als vor vier Jahren. Die Stimmen der Briefwähler sind dabei nicht berücksichtigt. Die Wahlbeteiligung insgesamt hatte vor vier Jahren 71,5 Prozent betragen. Bei der Bundestagswahl 2009 war sie auf den bislang niedrigsten Stand überhaupt abgerutscht und lag bei 70,8 Prozent. Den letzten Umfragen zufolge müssen CDU und CSU mit Einbußen im Vergleich zu ihrem Ergebnis von 41,5 Prozent vor vier Jahren rechnen. Den Sozialdemokraten könnte drohen, noch unter ihr bisher schlechtestes Ergebnis von 23,0 Prozent bei der Wahl 2009 zu rutschen.
Erstmals ins Parlament einziehen dürfte die AfD, die FDP steht nach vier Jahren Abwesenheit vor der Rückkehr in den Bundestag. Auch Linkspartei und Grüne können den Umfragen zufolge damit rechnen, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen.
Alle vier kleineren Parteien machen sich Hoffnungen, drittstärkste Kraft zu werden. Für eine Regierungsbildung nach der Wahl erwarteten Meinungsforscher zuletzt nur Mehrheiten für eine erneute große Koalition von CDU/CSU und SPD oder ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen.
Merkel gab ihre Stimme am Nachmittag in einem Wahllokal in Berlin-Mitte ab. Bei trübem Wetter kam sie in Begleitung ihres Ehemanns Joachim Sauer, der vor dem Wahllokal schützend den Regenschirm über sie hielt. Die Kanzlerin bewirbt sich bei der Bundestagswahl um eine vierte Amtszeit - sie ist seit dem 22. November 2005 im Amt.
Schulz hatte schon am Vormittag in seiner nordrhein-westfälischen Heimatstadt Würselen in Begleitung seiner Ehefrau Inge gewählt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gab ebenfalls am Vormittag in Berlin seine Stimme ab.
Insgesamt rund 61,5 Millionen Deutsche sind bis 18.00 Uhr zur Stimmabgabe aufgerufen. Erste Prognosen zum Wahlausgang werden unmittelbar im Anschluss erwartet. Insgesamt stehen 42 Parteien zur Wahl - so viele wie nie seit der Wiedervereinigung. (V.Sørensen--DTZ)