Deutsche Tageszeitung - Italien: Italienische Fünf-Sterne-Bewegung wählt Spitzenkandidaten

Italien: Italienische Fünf-Sterne-Bewegung wählt Spitzenkandidaten


Italien: Italienische Fünf-Sterne-Bewegung wählt Spitzenkandidaten
Italien: Italienische Fünf-Sterne-Bewegung wählt Spitzenkandidaten / Foto: ©

Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) in Italien zieht mit dem 31-jährigen Luigi Di Maio als Spitzenkandidat in die Parlamentswahl im kommenden Frühjahr. Nach einer elektronischen Wahl wurde der Vize-Parlamentspräsident am Samstagabend bei einem Parteitag in Rimini offiziell als Kandidat vorgestellt. Di Maio erhielt eine überwältigende Mehrheit der Stimmen, allerdings beteiligten sich nur knapp 37.500 von mehr als 140.000 Parteimitgliedern an der Abstimmung.

Textgröße ändern:

Die sieben übrigen Kandidaten waren in der Öffentlichkeit kaum bekannt. In einer Ansprache sagte di Maio, Italien habe die Wahl, "ob es überleben oder leben will. Wenn es leben will, muss es die Fünf-Sterne-Bewegung wählen." Er werde sich nun sofort daran machen, ein Schattenkabinett zusammenzustellen.

Die von dem Komiker Beppe Grillo gegründete Fünf-Sterne-Bewegung wirbt vor allem mit dem Kampf gegen Korruption und das politische Establishment. In Umfragen liegt die Bewegung derzeit Kopf an Kopf mit der regierenden Demokratischen Partei (PD).  (A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Grüne treffen sich zum "Zukunftskongress"

Die Grünen veranstalten am Montag (ab 11.30 Uhr) in Berlin ihren "Zukunftskongress", bei dem die Partei ihr inhaltliches Profil mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr schärfen will. Neben Parteigrößen wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock werden auch Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft erwartet. Angemeldet sind etwa IG-Metall-Chefin Christiane Benner, die oberste Wirtschaftsweise Monika Schnitzer und der Schriftsteller Navid Kermani.

Rechtspopulistin Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geldern vor Gericht

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen muss sich ab Montag (13.30 Uhr) gemeinsam mit 24 weiteren Angeklagten aus dem Umfeld ihrer Partei wegen Veruntreuung von EU-Geldern vor Gericht verantworten. In dem Pariser Prozess geht es um die mutmaßliche Scheinbeschäftigung von Assistenten im Europaparlament. Der Fraktionschefin des Rassemblement National (RN) drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft und ein Verbot, bei Wahlen anzutreten. Der Prozess bedroht damit auch ihregeplante Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2027.

Wahl in Österreich: Rechtspopulistische FPÖ stärkste Kraft - Ungewisse Regierungsbildung

Die rechtspopulistische FPÖ hat bei der Parlamentswahl in Österreich am Sonntag einen historischen Sieg errungen. Die Freiheitliche Partei Österreichs wurde laut Hochrechnungen mit fast 29 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft im Nationalrat. Die konservative ÖVP von Bundeskanzler Karl Nehammer musste deutliche Einbußen hinnehmen und landete mit rund 26 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ ist aber ungewiss. Bundespräsident Alexander Van der Bellen ließ zunächst offen, wen er mit der Regierungsbildung beauftragen wird.

FPÖ-Chef Kickl: Haben ein "Stück Geschichte" geschrieben

Der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, hat nach der Parlamentswahl in Österreich von einem historischen Sieg seiner Partei gesprochen. "Es ist ein Stück Geschichte, das wir heute miteinander geschrieben haben", sagte Kickl am Sonntagabend bei einer FPÖ-Wahlparty in Wien. "Das, was wir erreicht haben, das übertrifft meine kühnsten Träume."

Textgröße ändern: