btw17: Forsa-Chef Manfred Güllner hofft auf Zerfall der AfD
Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, rechnet damit und hofft offenbar wohl auch, dass die AfD-Fraktion nach dem Einzug in den Bundestag rasch zerfallen wird. "Die AfD wird sich zerlegen, weil das bei sektiererischen Gruppen vom rechten Rand bisher immer so war", poltert Güllner in einem aktuellen Interview.
An den AfD-Abgeordneten in den Landtagen sei angeblich zu beobachten, dass sie nicht an ordentlicher Parlamentsarbeit interessiert seien, sondern eher Streit und Richtungskämpfe an der Tagesordnung seien. Auch die NPD sei schon in den 60er-Jahren in sieben der damaligen zehn Landtage vertreten gewesen, dann aber wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, sagte Güllner. Der Meinungsforscher nannte die AfD "im Kern durch und durch rechtsradikal, von ihrem Programm über ihre Kandidaten bis hin zu den Wählern". AfD-Vizechefin Beatrix von Storch wies dies gegenüber der Zeitung zurück: Die AfD sei eine "liberal-konservative Partei, die Positionen vertritt, die vor Angela Merkel auch die CDU/CSU vertreten hat".
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) brachte, wie von ihm nicht anders zu erwarten, die Überwachung der Partei durch den Verfassungsschutz ins Spiel. "Man darf vor einer zukünftigen Beobachtung der AfD zumindest in Teilen oder einzelner Landesverbände oder Jugendorganisationen nicht die Augen verschließen. Je nach weiterer Entwicklung wäre die Partei ein Thema für den Verfassungsschutz", sagte Pistorius seine Meinung verbreitend, gegenüber Medienvertretern. (U.Stolizkaya--DTZ)