Deutsche Tageszeitung - Türkische Autorin Asli Erdogan mit Remarque-Friedenspreis geehrt

Türkische Autorin Asli Erdogan mit Remarque-Friedenspreis geehrt


Türkische Autorin Asli Erdogan mit Remarque-Friedenspreis geehrt
Türkische Autorin Asli Erdogan mit Remarque-Friedenspreis geehrt / Foto: ©

Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan ist am Freitag in Osnabrück für ihre Arbeiten über die politischen Spannungen in ihrer Heimat mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis geehrt worden. "Asli Erdogan verkörpert herausragend den Einsatz für die Unantastbarkeit freier Presseberichterstattung sowie die Notwendigkeit unzensierter Veröffentlichung von Informationen und Meinungen", sagte Jurypräsident Wolfgang Lücke bei der feierlichen Verleihung im Rathaus der niedersächsischen Stadt.

Textgröße ändern:

Nach der Freigabe ihres zwischenzeitlich eingezogenen Passes durch die türkischen Behörden nahm Erdogan den mit 25.000 Euro dotierten Preis doch persönlich entgegen. Der Autorin wird in der Türkei "Terrorpropaganda" vorgeworfen, weil sie für die inzwischen von den Behörden geschlossene prokurdische Zeitung "Özgür Gündem" arbeitete. Sie saß zwischenzeitlich in Haft.

Den Friedenspreis erhält Erdogan laut Jury vor allem für ihre Berichte über die Auswirkungen der Politik auf den Alltag der Menschen in der Türkei. "Asli Erdogan lässt den Leser die Erniedrigung und Verzweiflung der Betroffenen spüren, aber auch die Kraft und den Mut - und ganz besonders richtet sie den Blick auf eine weibliche Perspektive", sagte Lücke laut Redetext.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel äußerte sich erfreut darüber, dass die Autorin persönlich zur Preisverleihung nach Osnabrück reisen konnte. "Frau Erdogan ist eine mutige und wache Stimme, die uns immer wieder aufs Neue beweist, wie wichtig es ist, auch gegen große Widerstände für seine Gedanken und Überzeugungen einzustehen", erklärte Gabriel in Berlin.

Mit dem nach dem Osnabrücker Schriftsteller Erich Maria Remarque benannten Preis werden Menschen oder Organisationen geehrt, die sich durch ihr Engagement für eine friedliche, freiheitliche und demokratische Zukunft einsetzen. Häufig handelt es sich um Publizisten. Den sogenannten Sonderpreis erhielt in diesem Jahr der antipopulistische und proeuropäische Verein "Pulse of Europe".  (U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Treffen mit Biden: Chinas Präsident Xi wirbt für stabile Beziehungen zu den USA

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat mit Blick auf den bevorstehenden Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus für "stabile" Beziehungen zu den USA geworben. Peking sei bereit, mit der künftigen US-Regierung zusammenzuarbeiten, "um die Kommunikation aufrechtzuerhalten, die Kooperation auszuweiten und Differenzen zu bewältigen", sagte Xi am Samstag bei einem Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden in Peru. Dieser betonte, der Wettbewerb zwischen den beiden Ländern dürfe nicht zu einem Konflikt führen.

Treffen Biden-Xi: China will sich um "reibungslosen Übergang" zu Trump bemühen

China will sich angesichts des bevorstehenden Wiedereinzugs von Donald Trump ins Weiße Haus um einen "reibungslosen Übergang" in den Beziehungen zu den Vereinigten Staaten bemühen. Dies sagte Präsident Xi Jinping laut einer Meldung der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag bei einem Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden in Lima.

Trumps ehemaliger Anwalt Giuliani übergibt Vermögenswerte an Klägerinnen

Der ehemalige Anwalt Donald Trumps, Rudy Giuliani, hat nach Angaben seines Anwalts eingewilligt, sich zur Begleichung einer Millionenstrafe von einigen seiner Vermögenswerte zu trennen. Giuliani habe sich bereit erklärt, mehrere Luxusuhren, einen Mercedes-Oldtimer und einen Ring zu übergeben, schrieb sein Anwalt dem zuständigen Richter in New York am Freitag. Zudem bat er um eine Verlegung eines Gerichtstermins vom 16. auf den 22. Januar, damit Giuliani der Vereidigung Trumps als 47. US-Präsident am 20. Januar in Washington beiwohnen könne.

Tarifverhandlungen für Ärzte an kommunalen Kliniken gescheitert

Die Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken sind gescheitert. In einer Sondersitzung am Samstag beschloss die Große Tarifkommission der Ärztegewerkschaft Marburger Bund eine Urabstimmung über Arbeitskampfmaßnahmen im kommenden Jahr, wie die Organisation mitteilte. Das am Vortag von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vorgelegte Angebot sei "inakzeptabel". Das Ergebnis der Urabstimmung will der Marburger Bund noch vor Weihnachten verkünden.

Textgröße ändern: