Hilfseinsatz der Armee von Bangladesch für Rohingya-Flüchtlinge angeordnet
Die Regierung von Bangladesch hat einen Hilfseinsatz der Armee für die mehr als 420.000 Rohingya-Flüchtlinge angeordnet, die in den vergangenen Wochen aus dem benachbarten Myanmar ins Land gekommen sind. Die Soldaten sollen bei der Errichtung von Notunterkünften helfen und für Ordnung sorgen, wie der Minister für Straßenverkehr, Obaidul Quader, am Mittwoch mitteilte.
Die Anordnung wurde nach den Angaben des Ministers, der zugleich Vizechef der regierenden Awami-Liga ist, von Regierungschefin Sheikh Hasina erteilt. Der Truppeneinsatz in der Umgebung der Grenzstadt Cox’s Bazar beginne mit sofortiger Wirkung, sagte Quader. Bislang waren die Soldaten bereits im Einsatz, um Hilfslieferungen aus dem Ausland vom Flughafen Chittagong nach Cox’s Bazar zu organisieren.
Die Regierungschefin Bangladeschs forderte Myanmar auf, die Geflüchteten zurückkehren zu lassen. "Wir haben gesagt: Sie sind eure Bürger, ihr müsst sie zurücknehmen, für ihre Sicherheit und für ihre Unterbringung sorgen", sagte Hasina am Rande der UN-Vollversammlung in New York.
"Es darf keine Unterdrückung und Folter geben." Die Regierung von Myanmar reagiere jedoch nicht auf ihre Aufforderung. "Stattdessen legt Myanmar Landminen entlang der Grenze, um die Rückkehr der Rohingya zu verhindern", sagte Hasina.
Die Regierungschefin Bangladeschs warf Myanmar vor, gegen die Rohingya eine Politik der "ethnischen Säuberungen" zu betreiben. Im zu mehr als 90 Prozent von Buddhisten bevölkerten Myanmar werden die muslimischen Rohingya als illegale Einwanderer angesehen und als "Bengalen" bezeichnet - obwohl viele von ihnen seit Generationen im Land leben.
Der seit Jahren andauernde Konflikt war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten Myanmars angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden getötet, ihre Häuser niedergebrannt. auch die UNO spricht von "ethnischen Säuberungen".
(A.Nikiforov--DTZ)