Trumps Ex-Wahlkampfchef fordert Ermittlungen zu Enthüllung
Nachdem der Nachrichtensender CNN über Abhörmaßnahmen gegen ihn berichtet hatte, hat der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump eine behördliche Untersuchung zur Quelle dieser Information gefordert. Das Justizministerium müsse umgehend Ermittlungen zu diesen Enthüllungen einleiten sowie zu der Frage, welches Motiv dahinter stecke, dass die Vorgängerregierung unter Barack Obama einen politischen Gegner habe überwachen lassen, erklärte ein Sprecher von Trumps Ex-Wahlkampfchef Paul Manafort am Dienstag (Ortszeit).
Es sei eine Straftat, über die Existenz von Anweisungen des für die Überwachung ausländischer Geheimdienste zuständigen Gerichts zu berichten, das laut dem CNN-Bericht die Abhörmaßnahmen gegen Manafort angeordnet hatte, betonte Manaforts Sprecher. Der Sender hatte berichtet, Trumps früherer Wahlkampfleiter sei wegen verdächtiger Russland-Kontakte von Ermittlern der Bundespolizei FBI auf Grundlage einer geheimen Gerichtsanordnung zwischen 2014 bis mindestens Anfang dieses Jahres abgehört worden. US-Geheimdienste sehen es als erwiesen an, dass Russland im vergangenen Jahr gezielt versucht hatte, den US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten Trumps zu manipulieren. Unklar ist, in wie weit Trumps Team von solchen Versuchen wusste oder gar aktiv mit Russland zusammenarbeitete. Als Trump den Politikberater Manafort im Juni 2016 als Wahlkampfchef anheuerte, war dieser laut CNN schon lange im Visier der Ermittler.
Die Affäre um die mutmaßlichen russischen Einmischungen zugunsten Trumps in den Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung des Trump-Teams in diese Interventionen setzt dem Präsidenten seit seinem Amtsantritt im Januar schwer zu. Sie wird von mehreren Kongressausschüssen sowie einem vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler untersucht.
Manafort war im August 2016 als Trumps Wahlkampfleiter zurückgetreten, nachdem mutmaßliche Geldflüsse an ihn aus dem Umfeld des ukrainischen Ex-Präsidenten und Kreml-Verbündeten Viktor Janukowitsch bekannt geworden waren. Der Politik- und Wirtschaftslobbyist Manafort hatte einst in der Ukraine als Berater prorussischer Kräfte angeheuert. Nach ukrainischen Angaben soll er von der Janukowitsch-Partei womöglich Millionensummen über dunkle Kanäle kassiert haben. (M.Dylatov--DTZ)