Deutsche Tageszeitung - US-Regierung friert Waffenverkäufe an Erdogans Leibwächter ein

US-Regierung friert Waffenverkäufe an Erdogans Leibwächter ein


US-Regierung friert Waffenverkäufe an Erdogans Leibwächter ein
US-Regierung friert Waffenverkäufe an Erdogans Leibwächter ein / Foto: ©

Nach gewaltsamen Übergriffen auf friedliche Demonstranten während eines Washington-Besuchs sollen die Leibwächter des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan vorerst keine Waffenlieferungen mehr aus den USA erhalten. Die US-Regierung habe die Waffenverkäufe an Erdogans Beschützer eingefroren, teilten die Senatoren Patrick Leahy und Chris Van Hollen am Montag (Ortszeit) in Washington mit.

Textgröße ändern:

Eine Bestellung der türkischen Leibwächter beim Waffenhersteller Sig Sauer im Umfang von 1,2 Millionen Dollar ( eine Million Euro) kommt damit vorerst nicht zustande.

Vor der Entscheidung der US-Regierung hatten Leahy und Van Hollen eine Gesetzesinitiative für einen derartigen Verkaufsstopp eingebracht. "Wir sollten auch den Verkauf von Waffen an Einheiten der türkischen Nationalen Polizei stoppen", forderten die beiden Politiker am Montag. Schließlich hätten diese "türkische Bürger, die friedlich die Regierung kritisiert haben, willkürlich festgenommen und misshandelt".

19 Leibwächtern von Erdogan wird vorgeworfen, während eines Besuchs des türkischen Präsidenten in Washington im Mai gewaltsam gegen friedliche kurdische Demonstranten vorgegangen zu sein. Zwei der Beschuldigten wurden im Juni festgenommen, die übrigen befinden sich offenbar nicht in den USA und konnten bislang nicht gefasst werden.

Erdogan hatte das Vorgehen gegen seine Leibwächter Anfang des Monats als "skandalös" bezeichnet und die kurdischen Demonstranten als "Terroristen" gebrandmarkt. Die Beziehungen zwischen Washington und Ankara sind ohnehin angespannt, weil die USA den islamischen Prediger Fethullah Gülen bislang nicht an die Türkei ausgeliefert haben. Erdogan macht die Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers für den Putschversuch in der Türkei vom 15. Juli 2016 verantwortlich.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Trumps ehemaliger Anwalt Giuliani übergibt Vermögenswerte an Klägerinnen

Der ehemalige Anwalt Donald Trumps, Rudy Giuliani, hat nach Angaben seines Anwalts eingewilligt, sich zur Begleichung einer Millionenstrafe von einigen seiner Vermögenswerte zu trennen. Giuliani habe sich bereit erklärt, mehrere Luxusuhren, einen Mercedes-Oldtimer und einen Ring zu übergeben, schrieb sein Anwalt dem zuständigen Richter in New York am Freitag. Zudem bat er um eine Verlegung eines Gerichtstermins vom 16. auf den 22. Januar, damit Giuliani der Vereidigung Trumps als 47. US-Präsident am 20. Januar in Washington beiwohnen könne.

Tarifverhandlungen für Ärzte an kommunalen Kliniken gescheitert

Die Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken sind gescheitert. In einer Sondersitzung am Samstag beschloss die Große Tarifkommission der Ärztegewerkschaft Marburger Bund eine Urabstimmung über Arbeitskampfmaßnahmen im kommenden Jahr, wie die Organisation mitteilte. Das am Vortag von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vorgelegte Angebot sei "inakzeptabel". Das Ergebnis der Urabstimmung will der Marburger Bund noch vor Weihnachten verkünden.

Anführer von Islamischem Dschihad bei israelischem Angriff in Syrien getötet

Zwei hochrangige Anführer der mit der Hamas verbündeten Palästinensermiliz Islamischer Dschihad sind bei einem israelischen Angriff in Syrien getötet worden. Bei den Toten handele es sich um Abdel Asis Minawi, Mitglied des Politbüros der Gruppe, und deren Außenbeauftragten Rasmi Jussuf Abu Issa, erklärte die islamistische Gruppe am Samstag. Unterdessen setzte Israel seine Angriffe auf Hochburgen der Hisbollah-Miliz im Libanon fort.

Baden-württembergischer SPD-Landeschef Stoch in Amt bestätigt

Die SPD in Baden-Württemberg wird weiterhin von ihrem Landeschef Andreas Stoch geführt. Ein turnusmäßiger Parteitag bestätigte den 55-Jährigen am Samstag in Offenburg mit 93,9 Prozent der Stimmen im Amt, wie die Partei mitteilte. Stoch führt den baden-württembergischen Landesverband der Partei seit 2018. Bereits seit 2016 ist der frühere Landeskultusminister zudem SPD-Fraktionschef im Landtag.

Textgröße ändern: